Eduard Wolf

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Dr. jur. Gottlob Eduard Wolf (* 1846; † 13. Juni 1923 in Dresden)[1] war ein deutscher Jurist, Inhaber einer Dresdner Rechtsanwaltskanzlei, Vorsitzender, Stellvertreter sowie Mitglied mehrerer Aufsichtsräte sächsischer Firmen, zuletzt im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Justizrats. Er war ein Schwiegersohn des Mühlenbesitzers Traugott Bienert.

[Bearbeiten] Familie

Gottlob Eduard Wolf war der Sohn des Juristen, Rechtsanwalts und Notars, Dr. jur. Traugott Albrecht Wolf († 1893 in Dresden),[2] zuletzt im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Justizrates und dessen Ehefrau Christiane Wilhelmine Wolf († 1899 in Dresden).[3][4] Wolfs Vater ist erstmals 1861 als Rechtskandidat und Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. jur.) im Dresdner Adressbuch verzeichnet.[5] Er arbeitete zuletzt als Rechtsanwalt am königlichen Oberlandesgericht und wohnte an seinem Lebensabend in seinem Haus in der Kaitzer Straße 23.[6] Er führte etwa 30 Jahre eine Kanzlei, ab 1865 in der Landhausstraße 8,[7] später zusammen mit seinem Sohn, zuletzt in der Johannesstraße 19. Wolf hatte u.a. noch einen Bruder:

Eduard Wolf heiratete Martha Elise Bienert (* 6. Februar 1854 in Plauen bei Dresden; † 28. September 1904 in Dresden), die zweitjüngste Tochter von Gottlieb Traugott Bienert (* 21. Juli 1813 in Eschdorf; † 22. Oktober 1894 in Dresden) und dessen Ehefrau Christiane Wilhelmine Bienert (* 29. Januar 1819 in Schullwitz bei Dresden; † 4. Oktober 1904 in Dresden. Das Paar hatte zwei Söhne und drei Töchter, u.a.:

Der jüngere Sohn von Martha und Eduard Wolf wurde Doktor der Philosophie und später Chemiker. Die älteste Tochter war mit dem Justizrat Dr. jur. Walter Römisch verheiratet, der Rechtsanwalt beim Amts- und Oberlandesgericht sowie Mitarbeiter und Partner in der Kanzlei seines Schwiegervaters war. Die zweite Tochter heiratete ebenfalls eine Juristen: Dr. jur. Arno Kopp, Besitzer des Rittergutes Stösitz bei Oschatz.[9] Die jüngste Tochter hatte Betriebswirtschaft studiert.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Eduard Wolf studierte nach seiner Schulbildung wie sein Vater Rechtswissenschaften und ist erstmals 1871 im Dresdner Adressbuch als Rechtskandidat in der väterlichen Kanzlei verzeichnet,[10] im Folgejahr im väterlichen Haus in der Leubnitzer Straße 21.[11] 1873 promovierte Wolf zum Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. jur.) und arbeitete weiter in der Kanzlei seines Vaters.[12] 1875 zog er in die Winckelmannstraße 6b.[13] 1879 wurde Wolf Rechtsanwalt beim königlichen Landgericht. Im gleichen Jahr zog er in die Hohe Straße 22,[14] 1880 in die Bernhardstraße 5,[15] 1883 in die Schweizer Straße 14 und Ostern 1884 in seine neu erbaute Villa in die Zellesche Straße 23,[16] der späteren Hausnummer 50. Im gleichen Jahr verlegte er zusmmen mit seinem Vater die Kanzlei in die Johannesstraße 12.[17]

Ab 1893 arbeitete Wolf auch als Notar.[18] 1898 wurde er vom sächsischen König Albert in den Rang eines königlich-sächsischen Justizrates erhoben.[19] 1904 verlegte er seine Kanzlei in die Johann-Georgen-Allee 5.[20] Wolf war Vorsitzender des Aufsitzrates der "Chemischen Fabrik Helfenberg AG" sowie der "Meißner Ofen- und Porzellanfabrik" (vormals C. Teichert). Weiterhin war er stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der "Vereinigten Bautzner Papierfabrik" und Mitglied des Aufsichtsrates der Dresdner Bank.

Eduard Wolf gehörte 1912 zu den reichsten sächsischen Millionären. Sein Vermögen wurde mit fünf Millionen Mark und das jährliche Einkommen mit 400.000 Mark angegeben.[21] Wolf wohnte mit seiner Familie in seinem Haus in der Zellschen Straße 50, der heitigen Altenzeller Straße. Er wurde zusammen mit seiner Ehefrau im Familiengrab auf dem Alten Annenfriedhof begraben.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry, Anmeldung erforderlich
  2. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1893, SLUB, S. 837
  3. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1899, SLUB, S. 790
  4. Datensätze auf Ancestry
  5. Adressbuch Dresden 1861, SLUB, S. 265
  6. Häuserbuch Dresden 1893, SLUB, S. 837
  7. Adressbuch Dresden 1865, SLUB, S. 315
  8. Adressbuch Dresden 1893, SLUB, S. 835
  9. Arno Kopp im Einwohnerverzeichnis von Oschatz 1922 auf Genwiki
  10. Adressbuch Dresden 1871, SLUB, S. 365
  11. Adressbuch Dresden 1872, SLUB, S. 380
  12. Adressbuch Dresden 1874, SLUB, S. 415
  13. Adressbuch Dresden 1876, SLUB, S. 446
  14. Adressbuch Dresden 1880, SLUB, S. 499
  15. Adressbuch Dresden 1881, SLUB, S. 518
  16. Häuserbuch Dresden 1895, SLUB, S. 960
  17. Adressbuch Dresden 1884, SLUB, S. 490
  18. Adressbuch Dresden 1894, SLUB, S. 857
  19. Adressbuch Dresden 1890, SLUB, S. 790
  20. Adressbuch Dresden 1905, SLUB, S. 1105
  21. Zum Vergleich: Die Vermögen der beiden Söhne von Traugott Bienert, Erwin und Theodor werden zur gleichen Zeit mit 9 Millionen Mark angegeben. Rudolf Martin: Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre im Königreich Sachsen, Berlin 1912, S. 14
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