Gottfried Silbermann

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Gottfried Silbermann (* 14. Januar 1683 in Kleinbobritzsch; † 4. August 1753 in Dresden) gehört zu den berühmtesten Klavier- und Orgel-Bauern der Geschichte und prägte insbesondere den Dresdner Barock mit.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Seine Ausbildung erhielt Silbermann bei seinem Bruder Andreas, der sich in Straßburg niedergelassen hatte. Besonders in der Mechanik erwarb er sich außerordentliche Kenntnisse. Zusammen mit dem Bruder schuf er in Straßburg ab 1703 auch seine ersten Orgeln. Dank des Erfolgs - und seiner Geschäftstüchtigkeit - kam er zu einem beträchtlichen Vermögen und konnte sich so einen ausgesuchten Vorrat getrockneten Holzes leisten, was der Vollkommenheit seiner Werke zugute kam.

Silbermann ließ sich um 1714 dauerhaft in Freiberg nieder. 1723 ernannte ihn August der Starke zum Hof- und Landorgelbauer. Silbermann starb mitten in der Arbeit, während dem Abstimmen der Orgelpfeifen in der Hofkirche, und wurde auf dem Johanniskirchhof in Dresden beigesetzt. Die Tradition der Klavier- und Orgelbauerfamilie führten seine Neffen vorrangig in Frankreich weiter. Die Silbermannstraße erhielt seinen Namen.

[Bearbeiten] Werke

Silbermannorgel in der Hofkirche

Silbermann machte sich frühzeitig durch seine Erfindungen einen Namen, mit denen er den Klang von Klavieren und Flügeln verbesserte. Sein "Cimbal d’amour" wurde 1721 publik. Die Metallsaiten dieses Tangentenklaviers waren doppelt so lang wie üblich und wurden in der Mitte angeschlagen. Silbermann ließ seine Erfindung patentieren, respektierte aber seinerseits rechtliche Vereinbarungen nicht immer. Der Virtuose Hebenstreit wollte sein "Pantaleon" exklusiv von Silbermann anfertigen lassen. Als dieser dagegen verstieß, ging Hebenstreit zu Ernst Hänel nach Meißen, der nun auch Silbermanns "Cimbal d’amour" nachahmte.

Nach jahrelangen, am Ende erfolglosen Rechtsstreitigkeiten gab Silbermann die Weiterentwicklung des "Cimbal d’amour" auf und widmete sich der Verbesserung der von Cristofori um 1700 in Florenz erfundenen Hammerklavier-Mechanik, bei der die Saiten durch bewegliche Hämmer zum Tönen gebracht werden. Als Johann Sebastian Bach einmal sein Pianoforte von Silbermann kritisierte, verärgerte dies Silbermann, der keinen Tadel vertragen konnte, so sehr, dass er keines dieser Instrumente mehr verkaufte, viele Jahre über den gerügten Fehler nachdachte und endlich auch wirklich dem Instrument jene Vollkommenheit, besonders hinsichtlich eines leichteren Anschlags, verleihen konnte, die nun Bach selbst eingestehen musste.

Seinen andauernden Ruhm begründete Silbermann aber als Orgelbauer: die Sauberkeit, Güte und Dauer seiner Werke, die große Einfachheit bei der inneren Anlage, die volle und prächtige Intonation sowie die leichte und bequeme Klaviatur geben seinen Werken einen außerordentlichen Wert. Die Orgeln in Freiberg (große Orgel im Dom 1714) und vor allem in Dresden (Hofkirche, Frauenkirche und Sophienkirche) wurden zu Denkmälern ihres Schöpfers. Insgesamt baute Silbermann 42 Orgeln, darunter 25 zweimanualige und 4 dreimanualige.[1]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 468.

[Bearbeiten] Weblinks

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