Garnisonkirche

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Garnisonkirche, Südostseite
Garnisonkirche Dresden, Nordostseite
St.Martin-Kirche, Kirchraum, katholischer Teil

Die Garnisonkirche (eigentlich Simultankirche St. Martin Dresden) ist die ehemalige Kirche beider Konfessionen (römisch-katholisch und evangelisch-lutherisch) der sächsischen Garnison in der Dresdner Albertstadt. Sie ist eine Simultankirche mit zwei voneinander getrennten Kirchenräumen unter einem Dach. Sie ist die Nachfolgerkirche der alten Garnisonkirche in der Inneren Altstadt (geweiht 1716).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage

Das imposante Bauwerk mit seinem 90 Meter hohen Glockenturm liegt im Norden von Dresden, nördlich des Alaunplatzes, an der Stauffenbergallee und ist vom Zentrum aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen (Straßenbahn Linie 7 und 8 und Bus-Linie 64). Kostenlose Parkplätze für Besucher der Kirche sind ebenfalls vorhanden.

[Bearbeiten] Geschichte und heutige Nutzung

Die Garnisonkirche war eine sogenannte Simultankirche mit einem evangelischen Teil (zwei Drittel der Gesamtgröße) und einem katholischen Teil (ein Drittel) und wurde für die Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere der sächsischen Armee in den Jahren 1895 bis 1900 am damaligen Königsplatz errichtet. Die gigantische, von weitem sichtbare Kirche im neoromantischen Stil oberhalb des Alaunplatzes mit guter Sicht auf die Äußere Neustadt und das Stadtzentrum wurde von den Dresdner Architekten William Lossow und Hermann Viehweger erbaut.

Grundsteinlegung für die Kirche war am 28. Oktober 1895 während der Regierungszeit von König Albert von Sachsen. Dabei wurden drei Grundsteine gelegt, jeweils einer für die beiden getrennten katholischen und evangelischen Kirchteile und ein dritter für den Turm als Ausdruck dafür, dass der Turm zu keinem Kirchteil gehört. Der Turm selbst soll auf den geometrischen Mittelpunkt der Albertstadt verweisen. Die Bauzeit betrug exakt fünf Jahre, so dass die Kirche am 28. Oktober 1900 geweiht wurde.

Im Hauptportal auf der Nordseite wurden auf mehreren Bronzetafeln an die sächsischen Gefallenen des XII. Armeekorps im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erinnert. Die ursprünglich vier Bronzeglocken entstanden aus beschlagnahmten französischen Geschützen. Drei dieser Glocken wurden im Ersten Weltkrieg wieder eingeschmolzen und erst 1931 durch ein neues Gußstahlgeläut ersetzt.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde die Kirche vom Militär für die in Dresden stationierten Truppenteile genutzt. Wie fast die gesamte militärische Albertstadt wurde die Kirche während der verheerenden Luftangriffe am 13. und 14. Februar 1945 nicht getroffen und überstand den Krieg unzerstört.

Der evangelische Teil wurde nach dem Ende des Krieges bis 1968 durch die St.-Pauli-Gemeinde genutzt, deren Kirche im Hechtviertel ausgebombt war. Danach wurde der evangelische Teil als Kirche aufgegeben und wird seitdem als Depot für die Puppentheatersammlung der Staatlichen Kunstsammlungen genutzt.

Der katholische Teil wird seit 1945 bis heute durch die St. Franziskus-Xaverius-Gemeinde genutzt. In der St.-Martin-Kirche befinden sich ein Kirchraum mit Hochaltar, der Königsaufgang, den Chorumgang, das Sterngewölbe, Buntbleiglasfenster von Josef Goller und Bruno Urban und die Jehmlich-Orgel aus dem Jahr 1900. Die Ausmalung des Kirchraums stammt von Paul Mohn. Von 1999 bis 2000 erfolgte eine umfassende Außensanierung der gesamten Kirche durch einen privaten Investor. Seit 1997 erfolgte schrittweise die Innensanierung des katholischen Teils der Kirche durch die Pfarrei und dem Förderverein der Kirche.

Die Kirche wird seit 1998, der Einrichtung der Offizierschule des Heeres in der Marienallee auch durch die Bundeswehr mitgenutzt. Es findet dort die Militärseelsorge beider Konfessionen statt.

An der Nordseite der architektonisch interessanten Kirche befinden sich die sogenannte Turmhalle, wo sieben Bronzetafeln auf die gefallenen sächsischen Soldaten im deutsch-französischen Krieg von 1870 hinweisen.

Garnisonkirche, Ostseite

[Bearbeiten] Förderverein

[Bearbeiten] Quellen


[Bearbeiten] Weblinks

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