Friedrich Wilhelm Abendroth

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Friedrich Wilhelm Abendroth (* 11. Mai 1880 in Dresden; † 1917/18, gefallen im Ersten Weltkrieg) war ein sächsischer Lehrer, zuletzt Realgymnasial-Oberlehrer in Chemnitz.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Abendroth wurde von seinen Eltern evangelisch-lutherisch erzogen und besuchte anfangs die VIII. Bürgerschule in Dresden, bevor er zur höheren Schulbildung an das Gymnasium zum Heiligen Kreuz ging, wo er Ostern 1900 sein Abiturzeugnis ablegte.

Nach seinem Schulbesuch entschloss sich Abendroth, erst ein Studium der Ingenieurwissenschaften aufzunehmen und immatrikulierte sich ab dem Sommermester 1900 in der Königlichen Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg und absolvierte in dieser Zeit auch ein Volontariat auf der Schiffswerft und Maschinenfabrik "Kette" in Dresden-Übigau, später auch auf mehreren Eisengießereien. Ab dem Wintersemester 1901 studierte er an der Universität in Leipzig Mathematik und Physik, ab 1904 jedoch vorwiegend Chemie. 1906 bestand Abendroth die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen und wurde so schließlich wie sein Vater Lehrer.

Am 1. Oktober 1906 wurde Abendroth als Lehrer der IV. Realschule in Leipzig zugewiesen. Im gleichen Jahr immatrikulierte er sich erneut an der Universität Leipzig und begann ein Studium der Zoologie und Botanik. Gleichzeitig übernahm er den Mathematik- und Physikunterricht in der Prima der Tollerschen Privat-Realschule in Leipzig. Am 1. April 1907 trat Abendroth als Vikar in das Lehrerkollegium der Realschule mit Progymnasium in Oelsnitz im Vogtland ein.

Ostern 1908 erfolgte die Versetzung von Abendroth als nichtständiger wissenschaftlicher Hilfslehrer an das Reformreal-Progymnasium nach Chemnitz. Hier ist er erstmals 1909 im Chemnitzer Adressbuch in der Inselstraße 8 verzeichnet.[1] 1911 zog er in Chemnitz in die Theaterstraße 14,[2] 1913 an den Kaiserplatz 18.[3] 1914 erhielt Abendroth am Chemnitzer Realgymnasium den Rang eines Oberlehrers und zog im gleichen Jahr in die Kurfürstenstraße 9,[4] wo er noch bis 1917 verzeichnet ist.[5]

Im gleichen Jahr wurde Abendroth als Soldat in die sächsische Armee eingezogen und als solcher in den Ersten Weltkrieg geschickt. Aus diesem Krieg kehrte er nicht mehr heim und wird als Opfer im Verwaltungsberucht der Stadt Chemnitz von 1914 bis 1921 erwähnt.[6]

[Bearbeiten] Familie

Friedrich Wilhelm Abendroth [7] entstammte der heute noch weit verzweigten und ursprünglich aus dem mitteldeutschen Scheibenberg im Erzgebirge stammenden Familie Abendroth. Ein Ast der Familie wurde bereits 1793 mit dem Rittergutsbesitzer auf Kössern, Christian Friedrich Abendroth (17441811) in den erblichen Adelsstand erhoben.[8] Bereits im 18. Jahrhundert entstand auch in Hamburg ein Zweig der Familie mit dem dortigen Juristen und Bürgermeister Amandus Augustus Abendroth (17671842).[9] Friedrich Abendroth entstammte dem sächsischen Hauptast, wovon sich mit Williams Urgroßvater, dem Apotheker Johann Georg Gottlieb Abendroth (17721837) als Stammherrn ab 1800 ein Zweig in Pirna und in Dresden abspaltete. Abendroths Großvater war der Jurist, Stadtrichter, später Land- und Bezirksgerichtsrat zu Pirna, Gustav Adolph Abendroth (18091868)[10][11]

Abendroth war ein Sohn des Mathematikers, Physikers, Lehrers und Konrektors der Kreuzschule, Gustav William Abendroth (* 10. Juli 1838 in Pirna; † 2. März 1908 in Dresden) und dessen Ehefrau Johanna Elisabeth Abendroth († 1937 in Dresden)[12] Er hatte noch eine Schwester:

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Chemnitz 1909, S. 209, SLUB
  2. Adressbuch Chemnitz 1912, S. 212, SLUB
  3. Adressbuch Chemnitz 1914, S. 192, SLUB
  4. Adressbuch Chemnitz 1915, S. 200, SLUB
  5. Adressbuch Chemnitz 1917, S. 34, SLUB
  6. Verwaltungsbericht der Stadt Chemnitz, 1914-1921, Snippet-Ansicht auf Google Books
  7. Rufname siehe Anzeige in der Deutschen Apotheker-Zeitung, Band 26, 1911, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 60
  8. Justus Perthes: Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, 1911, 5. Jahrgang, Digitalisat der ULB Düsseldorf, S. 14
  9. Familie Abendroth auf www.nachlassdatenbank.de
  10. Datensatz auf Geni, abgerufen am 31.5.2019, Todesjahr falsch, siehe 2. Quelle
  11. Todesnachricht in Miscellen in: Theodor Tauchnitz: Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung, zunächst für das Königreich Sachsen, Band 30, Leipzig 1868, Digitalisat auf Google Books, S. 533
  12. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1937, SLUB, S. 145
  13. Adressbuch Dresden 1943/44, SLUB, S. 104
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