Friedrich Ernst Löhmann

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Friedrich Ernst Löhmann um 1880

Friedrich Ernst Löhmann (8. Oktober 1822 in Dresden; † 20. Februar 1895 ebenda) war ein sächsischer Ingenieur, Wasserbautechniker und Kommissar für das Steinbruchwesen, zuletzt im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Oberbaurates.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Friedrich Ernst Löhmann enstammte der sächsisch-thürinigischen Familie Löhmann. Sein Großvater väterlicherseits war Landwirt im ehemaligen Herzogtum Sachsen-Weißenfels.

Löhmann war ein Sohn des königlich-sächsischen Leutnants an der Dresdner Militärakademie und ehemaligen Mathematiklehrers an der Kreuzschule, Friedrich Löhmann (* 7. April 1787 in Wildschütz bei Weißenfels; † 30. Mai 1835 in Zwickau) und dessen Ehefrau Sophie Christiane geb. Gehlhaar (* 1795; † 14. April 1874 in Dresden), Tochter des Torgauer Zinngießermeisters Johann Gottlob Gehlhaar. Sie wohnte zuletzt in der Lüttichaustraße 5.[1] Löhmann hatte beim frühen Tod seines Vaters noch acht Geschwister, u.a.:

Friedrich Ernst Löhmann heiratete 1878 Hermine Rosalie Löhmann geb. Schlurick (* 18. März 1848; † 10. September 1909 in Dresden), eine Tochter des Superintendenten, Professors an der Fürstenschule St. Afra und Oberkonsistorialrat Friedrich Julius Hermann Schlurick (18151875) und dessen Ehefrau Agnes Rosalie geb. Heinrich 18271879). Löhmanns Witwe zog nach seinem Tod in eine Wohnung in der Hohen Straße 25.[6] Zuletzt wohnte sie in der Franklinstraße 32.[7]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Friedrich Ernst Löhmann erhielt seine höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, in die er am 12. Oktober 1835 als Schüler eintrat. Er blieb nur zwei Jahre, bis zum 23. September 1837 am Meißner Gymnasium, um an Michaelis 1837 dort aus der Klasse IV auf die Technische Bildungsanstalt nach Dresden zu gehen, wo er ein Studium als Ingenieur aufnahm.[8]

Löhmann ist erstmals 1856 im Dresdner Adressbuch als königlicher Wasserbau-Kondukteur in der Wiesenthorstraße 2b verzeichnet.[9] Bereits ein Jahr später ist er als königlicher Ober-Ingenieur in der Waisenhausstraße 6 zu finden.[10] Noch 1857 zog er in eine Mietwohnung An der Kreuzkirche 6,[11] 1858 wurde er - neben seiner Tätigkeit als Oberingenieur zum Wasserbau-Inspektor ernannt,[12] womit er aber nur bis 1860 aufgeführt ist. Im Dezember 1863 legte Löhmann ein 21-seitiges hydrotechnisches Gutachten vor. Dort beschrieb er den Plan zur Berichtigung der Parthe in der Regulierungsstrecke von Borsdorf nach Panitzsch inklusive der dafür veranschlagten Kosten.[13]

1864 zog Löhmann an den Räcknitzplatz 9.[14][15] Ab 1871 ist er als Oberingenieur im technischen Büro für die Wasserlaufsberichtigungen verzeichnet.[16] Noch im gleichen Jahr wurde er von König Johann zum königlich-sächsischen Baurat ernannt, womit er der 4. Klasse der Hofrangordnung angehörte.[17] 1873 wurde Löhmann zum technischen Kommissar für das Steinbruchwesen in den Gerichtsamtsbezirken Pirna, Königstein, Sebnitz, Schandau und Gottleuba erannt. In dieser Funktion war er im Innenministerium des Königreiches Sachsen bis zu seiner Pensionierung tätig.

1887, nach über 30 Jahren als Ingenieur in der sächsischen Bauverwaltung im Ministerium des Innern wurde Löhmann für seine Verdienste mit dem Albrechtsorden ausgezeichnet.[18] Ein Jahr später, 1888 wurde Löhmann vom sächsischen König Albert in den Rang eines Oberbaurates erhoben.[19] 1889 wurde Löhmann unter Fortzahlung seiner gesetzlichen Bezüge als Beamter, der Beibehaltung seines Titels als Oberbaurat a.D. (außer Dienst) in den Ruhestand versetzt. Im gleichen Jahr zog er in die Mosczinskystraße 12 in der Dresdner Seevorstadt,[20] einem Mietshaus des königlichen Kammerherrns Eugen Lothar von Lüttichau, wo er bis zu seinem Tod lebte.[21]

Löhmann wurde auf dem Trinitatisfriedhof in Johannstadt beerdigt. Er war Mitglied im Verein für Erdkunde zu Dresden.[22]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1874, S. 228, SLUB
  2. Adressbuch Dresden 1876, S. 244, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1885, S. 296, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1912, S. 682, SLUB
  5. Adressbuch Dresden 1857, S. 143, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1896, S. 522, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1909, S. 651, SLUB
  8. Memoriam anniversariam dedicatae ante hos ... annos Scholae Regiae Afranae ... pie celebrandam indicit, 1838, Digitalisat auf Google Books, S. 55
  9. Adressbuch Dresden 1856, S. 137, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1857, S. 143, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1858, S. 135, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1859, S. 130, SLUB
  13. Jens Bulisch, Reinhard Freier: Panitzsch: Zum 750. Jahrestag der Ersterwähnung, Leseprobe auf Google Books
  14. Adressbuch Dresden 1865, S. 179, SLUB
  15. Ab 1871 Moltkeplatz, siehe ADB
  16. Adressbuch Dresden 1871, S. 202, SLUB
  17. Miscellen in: Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung, Zunächst für das Königreich Sachsen, Band 35, 1871, Digitalisat auf Google Books, S. 553
  18. Adressbuch Dresden 1888, S. 357, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1889, S. 370, SLUB
  20. Adressbuch Dresden 1890, S. 390, SLUB
  21. Adressbuch Dresden 1895, S. 1284, SLUB
  22. Mitglied Nr. 136 in: Jahresberichte des Vereins für Erdkunde zu Dresden, Bände 1-5, Dresden 1865, Digitalisat auf Google Books, S. IX

[Bearbeiten] Weblinks

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