Friedrich Benedict Sigismund Seyfried

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Leichenpredigt auf Friedrich Benedikt Siegismund Seyfried

Friedrich Benedict Sigismund Seyfried, auch Friedrich Benedikt Siegismund Seifried, (* 24. August 1727 in Dresden; † 30. November 1786 ebenda) war ein sächsischer Jurist, Dresdner Stadtrichter und Senator sowie Dresdner Bürgermeister im Zeitraum von 1784 bis 1785.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Friedrich Benedict Sigismund Seyfried enstammte der sächsischen Juristen- und Ratsherrenfamilie Seyfried. Derzeit ältester nachweisbarer Spitzenahn ist Bartholomäus Seyfried, Organist in Wolkenstein/ Erzgebirge. Seyfrieds Großvater war Johann Friedrich Seyfried (16531729), "beyder Rechte Candidatus" [1] sowie Ratsverwandter in Freiberg/Sachsen. Sein Urgroßvater Samuel Seyfried (16221699), der an der Universität in Straßburg studierte, war königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Amtmann des Erzgebirgskreises und zu Freiberg. Ein Urgroßvater mütterlicherseits von Friedrich Seyfried war der königlich-polnische und kurfürstlich-sächsische Appellations- und Oberkonsistorialrat, Dr. jur. Adam Christoph Jacobi (16381689), der auch Stadtsyndikus von Dresden war und 1683 das Rittergut Sürßen erwarb.

Friedrich Seyfried war der Sohn von Dr. jur. Samuel Siegismund Seyfried (* 1688 in Freiberg(?); um 1748 in Dresden) Jurist und Rechtskonsulent in Dresden, sowie dessen Ehefrau Maria Eleonora geb. Kresse, älteste Tochter des königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Hof- und Justizrates Dr. jur. Gottfried Benedikt Kresse (16651727) und dessen Ehefrau Rachel Eleonore Jacobi.[2][3]

Friedrich Seyfried heiratete am 10. April 1766 die Witwe des Kauf- und Handelsmannes Johann Rudolph Krieger, Frau Christiana Friederika Krieger geb. Krappe (* 11. November 1738 in Bad Schmiedeberg; † nach 1800 in Dresden),[4] Tochter des Licientaten Dr. jur. Christian Friedrich Krapp, auch Krappe (* 1704), Respondent in Erfurt und Stadtrichter in Schmiedeberg sowie dessen Ehefrau Amalia Jacobina geb. Lösch (* 1713). Der Vater der Ehefrau von Seyfrieds Schwiegervater war der Leipziger Kauf- und Handelsmann und Mitglied der Leipziger Kramerinnung, Johann Georg Lösch (16661733). Friedrich und Christina Seyfried hatten nur eine Tochter:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Friedrich Benedict Sigismund Seyfried wurde anfangs von einem Hauslehrer unterrichtet, besuchte danach ab 1740 die Schule in der Dresdner Neustadt und anschließend die Stadtschule bis 1746. Sein Interesse galt in dieser Zeit vor allem Werke von Schriftstellern aus Griechenland und Rom. Er erlernte die lateinische und hebräische Sprache und bereitete sich auch mit zusätzlicher Geschichtskunde auf sein Studium der Rechtswissenschaften vor.

An der Universität in Wittenberg wurde Seyfried von bekannten Juristen und Professoren wie Augustin Leyser, Christoph Ludwig Crell, Andreas Florens Rivinus und Johann Gottfried Kraus unterrichtet. Noch während seines Studiums starb sein Vater, der ihn auf seinem Weg als Jurist stets unterstützt hatte. Bereits 1749, noch während seines Studiums wird Seyfried in seiner ersten Schaffensperiode erwähnt.[5]

Nach drei Jahren Studium in Wittenberg ging Seyfried zurück nach Dresden, wo er in der Kanzlei des Rechtskonsulenten Gebauer als Rechtsgehilfe anfing. Bei einer Rechtsangelegenheit, die ihn in die sächsische Stadt Querfurt führte , zeigte er erstmals seine umfangreichen juristischen Kenntnisse in einer öffentlichen Disputation an der Juristenfakultät der Universität Leipzig.

1760 wurde Seyfried zum Stadtrichter von Neustadt befördert, ein Amt das er zehn Jahre lang ausübte, bis er dann als Ratsherr Mitglied des Stadtrates zu Dresden wurde. Während seiner Zeit als Stadtrat hatte Seyfried u.a. die Aufsicht über die Neustädter Schule, wo er mehrmals Reden in Latein vor den dortigen Lehrern und Professoren hielt.

Seyfried wurde am 1. Mai 1784 nach dem Tod von Friedrich Glasewaldt neuer regierender Bürgermeister von Dresden. Zu seiner Zeit wurde der Bürgermeister nicht gewählt, sondern vom Stadtrat bestimmt. Er hatte das höchste Amt der Stadt nur etwa ein Jahr inne, denn bereits 1785 gab er es zu Walpurgis an Johann August Otto, dem neuen Bürgermeister.[6] Danach wurde Seyfried im Ratsprotokoll "Exconsul oder vacierender Bürgermeister" genannt. Seyfried war weiterhin Verwalter des Amtes Leubnitz. Es findet sich weiterhin die Randnotiz, dass der Exkonsul gleichzeitig Leihhausdeputierter ist.

Friedrich Seyfried starb nur zweieinhalb Jahre, nachdem er als Bürgermeister in das höchste Amt der Stadt Dresden gewählt wurde, nach einem etwa zwei Monate langen und intensiven Krankheitsverlauf an Wundfieber, dass er sich aufgrund einer Verletzung am Fußknöchel, die er bei einem Sturz erlitt, zugezogen hatte. Er starb am 30. November 1786 und wurde anschließend in Dresden beerdigt. Nach dem Tod von Seyfried wohnte seine Witwe Christiane Friederike Seyfried in der Moritzstraße im Haus Nummer 750.[7]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Es wurde zwischen dem weltlichen (Zivil-)Recht und dem kanonischen Kirchenrecht unterschieden.
  2. genealogische Daten unter www.familysearch.org
  3. Registereintrag von Samuel Siegmund Seyfried in thesaurus.cerl.org
  4. Hochzeitsdaten auf www.familysearch.org
  5. Registereintrag von Friedrich Benedict Sigismund Seyfried in thesaurus.cerl.org
  6. Magazin der Sächsischen Geschichte, Zweiter Theil, Johann Christian Hasche, Dresden, 1785, S. 310f. Online pdf
  7. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1799, Seite 454 - Online-Link
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