Friedrich August von Minckwitz

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Datei:Friedrich August von Minckwitz

Friedrich August von Minckwitz (* 8. September 1817 in Berlin; † 25. März 1892 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier und Hofbeamter, u. a. als Kammerherr, Kämmerer und Oberhofmeister der sächsischen Königin, zuletzt im Rang und mit Titel eines Wirklichen Geheimen Rates.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Friedrich August von Minckwitz entstammte dem sächsisch-thüringischen Adelsgeschlecht von Minckwitz, dessen ununterbrochene Stammreihe 1397 mit Hans von Minckwitz beginnt. Viele Familienmitglieder kamen zu hohen Ehren in der sächsischen Armee und am sächsischen Hof. Von Minckwitz entstammte der Falkenhainer Hauptlinie der Adelsfamilie.[1] Von Minckwitz Großeltern väterlicherseits waren der leitende Minister des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg, Friedrich August Wilhelm von Minckwitz (17531823) und dessen Ehefrau Johanna Christine geb. Hoffmann (1753–1796).

Von Minckwitz war der ältste Sohn des Wirklichen Geheimen Rates, Generalleutnants, königlich-sächsischem Staats- und Außenminister, Johannes von Minckwitz (* 1. Februar 1787 in Altenburg; † 18. März 1857 in Dresden) und dessen erster Ehefrau Amalia geb. Freiin Vitzthum von Eggersberg, (* 27. Februar 1788 in Wissembourg; † 20. August 1824 in Dresden), die 1813 Hofdame im Hofstaat der sächsischen Königin Amalie war.[2] Von Minckwitz hatte noch folgende Geschwister aus der ersten Ehe seines Vaters:

Aus der zweiten, 1827 geschlossenen Ehe seines Vaters mit der Gräfin Adolphine geb. von der Schulenburg (18061870), Tochter des Grafen Adolf Friedrich Werner von der Schulenburg-Beetzendorf (17591825) und dessen Ehefrau Josephine Amalie Vitzthum von Eckstädt (17751809).[7] hatte von Minckwitz noch drei Halbgeschwister:

Von Minckwitz war mit Henriette geb. Freiin von Vierhuff verheiratet (* 16. Juni 1824 in Petersburg; † 16. August 1887 in Niederlößnitz).[11] Seine Ehefrau war für die Erweiterung des Minckwitzschen Weinberges in Niederlößnitz maßgeblich mitverantwortlich. Der Sohn des Paares:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Minckwitz schlug wie viele Familienmitglieder zuerst eine militärische Laufbahn ein. Er trat 1830, im Alter von 13 Jahren, das sächsische adelige Kadettenkorps, dort in die IV. Division (jüngste Klasse) ein und besuchte damit für seine höhere Schulbildung das alte Kadettenhaus in der Dresdner Neustadt. 1834 war von Minckwitz der Kadett Nr. 9 in der ältesten Klasse des Kadettenkorps, zu dieser Zeit - als einer von neun Kadetten in Sachsen bereits im Rang eines Gefreiten.

Von Minckwitz erhielt am 3. Mai 1835 sein Offizierspatent als Leutnant mit einer Anstellung im 1. Leichten Reiterregiment „Prinz Ernst“, dort in der 3. Schwadron in der Garnisonstadt Freiberg. 1838 wurde er in die 2. Schwadron, die ebenfalls in der sächsischen Bergstadt disloziert war, versetzt. Ein Jahr später, 1839, kam er in die 1. Schwadron, die zu dieser Zeit in Dippoldiswalde stationiert war.

Am 13. Februar 1840 erhielt von Minckwitz seine Beförderung zum Oberleutnant im 1. Reiterregiment, wurde allerdings gleichzeitig à la suite gestellt. In dieser Dienststellung verblieb er bis zum 2. November 1843, dem Tag seiner Entlassung aus dem aktiven Dienst in der sächsischen Armee im Rang eines Premier-Leutnants a.D. (Oberleutnant außer Dienst) verzeichnet. Von 1840 bis 1844 ist von Minckwitz als königlich-sächsischer Offizier im Rang eines Oberleutnants im Dresdner Adressbuch verzeichnet. Während dieser Zeit wohnte er im Taschenbergpalais.[13] 1844 zog in den Jüdenhof 1 und wurde zum königlich-sächsischen Kammerherren und Zeremonienmeister ernannt.[14] Im Folgejahr, ab 1845 wurde er als Hofkavalier genannt und zog zwischenzeitlich in die Großen Packhofstraße 1.[15] 1853 zog er wieder in den Jüdenhof 1.[16]

1855 wurde von Minckwitz zum Kammerherren der sächsischen Königin Amalie ernannt.[17] 1867 wurde er königlich-sächsischer Kämmerer und Oberhofmeister des Hofstaates der Königin.[18] 1872 wurde von Minckwitz vom sächsischen König Johann in den Rang eines Wirklichen Geheimen Rates erhoben. Damit durften er und seine Ehefrau den Ehrentitel "Exzellenz" tragen.[19] Von Minckwitz hatte dieses Amt bis zum Ende 1877 erfolgten Tod der Königin und der anschließenden Auflösung deren Hofstaates inne. Ab 1879 lebte er als pensionierter Hofbeamter, zuletzt am Jüdenhof Nr. 1 beim Neumarkt in der Inneren Altstadt.

Von Minckwitz wurde nach seinem Tod auf dem Äußeren Katholischen Friedhof in Dresden-Friedrichstadt beerdigt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

  • Königlich-preußischer Roter-Adler-Orden 3. Klasse
  • Ritterkreuz des königlich-sardinischen St.-Mauritius und Lazarusordens
  • Kaiserlich-russischer St.-Annen-Orden 3. Klasse
  • Komturkreuz 2. Klasse des fürstlich-anhaltinischen Ordens Albrecht des Bären

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexikon…, 6. Band, Leipzig 1865, Digitalisat auf Google Books, S. 300 ff.
  2. Königlich-Sächsischer Hof- und Staats-Kalender 1813, Digitalisat auf Google Books, S. 73
  3. Dresdner Adress-Kalender 1839, SLUB, S. 175
  4. Dresdner Adress-Handbuch 1844, SLUB, S. 192
  5. Adressbuch Dresden 1852, SLUB, S. 102
  6. Foto des Grabes auf www.findagrave.com
  7. Datensatz auf rootsweb.ancestry.com
  8. Adressbuch Dresden 1859, SLUB, S. 142
  9. Adressbuch Dresden 1860, SLUB, S. 157
  10. Adressbuch Dresden 1868, SLUB, S. 213
  11. Foto des Grabsteins auf www.findagrave.com
  12. Fotos des Grabes auf www.findagrave.com
  13. Dresdner Adress-Handbuch 1840, SLUB, S. 174
  14. Dresdner Adress-Handbuch 1845, SLUB, S. 196
  15. Dresdner Adress-Handbuch 1846, SLUB, S. 160
  16. Adressbuch Dresden 1854, SLUB, S. 103
  17. Adressbuch Dresden 1856, SLUB, S. 150
  18. Adressbuch Dresden 1868, SLUB, S. 213
  19. Adressbuch Dresden 1873, SLUB, S. 238

[Bearbeiten] Weblinks

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