Festung Königstein

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche
Königstein, Panormablick von der Festung mit Blick zum Lilienstein
Königstein um 1850
Festung Königstein 2018
Luftaufnahme Festung Königstein 2017
Burg- und Festungskommandanten
Aufgang in die Festung, links das Brunnenhaus, im Hintergrund das Neue Zeughaus
Brunnenhaus (links) und Magdalenenburg/Proviantmagazin
Horn mit seigerturm
Modell der Festung am Aufzug
Jungfernkranz der Festung Königstein

Die Festung Königstein befindet sich auf einem Tafelberg in der Sächsischen Schweiz, ihr zu Füßen die Stadt Königstein. Die Festung war in Europa die größte Bergfestung und einst die mächtigste Festungsanlage Deutschlands.

Die Burg wird zu einer meißnisch-sächsischen Festung ausgebaut und auch als Gefängnis benutzt. Festung Königstein war seit 1632 eine der fünf sächsischen Festungen (Sonnenstein, Stolpen, Wittenberg und die Pleißenburg in Leipzig), die eine dauerhafte Festungsgarnison der sächsischen Armee besaßen, die im Kriegsfall verstärkt wurden. In den verschiedenen Zeitepochen hatte die Festung eine Besatzung von 800 Mann. Dies war möglich, weil es eine eigene Wasserversorgung (Zisternen) gab. In der Zeit von 1563 bis 1569 wurde der tiefste Brunnen (152,5 Meter) abgetäuft (gegraben), der Grundwasser-Zulauf der Elbe nutzte.

Vis-à-vis zur Festung liegt der Berg Quirl. Beide werden durch das Bielatal getrennt. Dieser Ausgangspunkt (der vorgelagerte Quirlwächter) des Quirl hätte militärisch gesehen der Festung Königstein sehr gefährlich werden können. Transportable Haubitzen und Mörser hätten auf den Berg geschafft werden können! Von hier aus hätte man die Festung unter Beschuss nehmen können. Dies wusste die Festungsbesatzung ihrerseits zu verhindern. Sie nahmen die Zugangswege unter Beschuss und mit Bäumen wurden die Wege unpassierbar. Somit könnte kein Kriegsmaterial auf den Quirl verbracht werden konnte. "Im Deutschen Krieg 1866 wurde der alte Fußweg zum Gipfelplateau gesprengt, damit preußische Truppen dort keine Geschütze in Stellung bringen konnten." [1] "1866 (Preußisch-Österreichischer Krieg) wurde der alte Fahrweg auf das Plateau unpassierbar gemacht." [2]

Die Festung Königstein ist in ihrer Geschichte nie eingenommen worden. Sie hat somit noch ihren Jungfernkranz. Dieser ist außerhalb der Festungsmauern sichtbar angebracht. Besatzungsmächte hätten sonst diesen, aus Sandstein bestehenden Jungfernkranz, abgeschlagen. Dass die Festung nie von einer fremden Macht eingenommen worden ist, ist richtig. Aber der Schornsteinfeger-Lehrling Sebastian Abratzky 1848 ist den Berg und die Festung hinaufgeklettert und dies gilt als Erstbesteigung. Hier wurde er von der Militärwache in Empfang genommen und arrestiert.[3]

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Gebäude und Teile der Festung

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Kommandanten der Festung

Ernennungsjahr Dienstgrad/ Rang Name Bemerkung
1539 Hauptmann Wolff Helfand auch Wolff Helffant
1541 Hauptmann Georg Wolf auch Wolff
1559 Hauptmann Peter Jaeger auch Jaeger
1565 Hauptmann Hans von Eberstein
1589 Hauptmann Christian Stange auch Christoph von Stangen
1590 Hauptmann Hans von Eberstein zu Eschershausen eigentlich Hans Käsebier
1607 Hauptmann Wolf Friedrich Beon wurde am 7. Juni 1610 wegen Diebstahl erhängt
1610 Hauptmann Hans Meißner von Zerbst auch Hannß Meßner
1622 Hauptmann Georg Stahl von Schneeberg auch George Stahl
1625 Hauptmann Jacob von Loeben
1649 Hauptmann Martin Leske auch Martin Leschke, Oberstwachtmeister
1653 Obrist-Lieutenant David von Letzschkau wurde geadelt, Sohn des vorigen
1673 Obrist Christoph Melchior von Neitschütz
1684 Generalmajor Ulrich Graf von Kinsky und Tettau anfangs General-Wachtmeister
1687 Obrist Eustachius von Flemming ab 1702 Generalmajor, das Patent erhielt er nach seinem Tod
1702 Generalmajor Friedrich von Brause
1704 Generalwachtmeister Carl Gottlob von Ziegler und Klipphausen Herr auf Cunewalde, als Festungskommandant zuletzt zum Generalleutnant ernannt
1715 Generalleutnant Freiherr Friedrich Wilhelm von Kyaw auch von Kyau
1733 Generalleutnant Hermann Riedesel Freiherr zu Eisenbach
1746 Generalleutnant Johann Georg Maximilian von Fürstenhoff illegitimer Sohn des Kurfürsten Johann Georg III.
1753 Generalleutnant Michael Lorenz von Pirch
1761 Generalleutnant Moritz August Freiherr von Spörcken
1766 Generalleutnant Christian Ludwig von Nitzschwitz
1769 Generalmajor Johann Daniel Wilhelm von Geyer
1770 Generalmajor Eustachius Friedrich von Loeser
1775 Generalmajor Ernst Bogislaus von Borcke
1778 Generalmajor Johann Ferdinand Kasimir von Ponickau
1778 General der Infanterie Friedrich Christoph Graf zu Solms-Wildenfels
1792 Generalmajor Heinrich Adolph von Boblick Sohn des Festungskommandanten von Stolpen, Johann Heinrich von Boblick
1809 Generalleutnant Caspar Wilhelm Philipp von Zastrow
1813 Oberst Balthasar Sigismund von Zeschau vertrat als Unterkommandant den erkrankten Generalleutnant von Zastrow
1813 Oberst Heinrich Ernst August von Warnsdorff auch von Warnsdorf, in der Dienststellung zum Generalmajor ernannt
1815 Generalleutnant Karl Otto Ludwig Sahrer von Sahr (17611823)
1823 Generalleutnant Carl Friedrich Ernst von Nostitz lt. genealogischem Handbuch aber nicht von Nostitz-Drzewiecky
1839 Generalleutnant Johann Adolf von Zezschwitz ebenfalls Staatsminister
1846 Generalmajor Heinrich Moritz Birnbaum 1849 als Festungskommandant zum Generalleutnant befördert
1852 Generalleutnant Moritz Ferdinand Gustav von Rockhausen
1859 Generalleutnant Eduard Heinrich von Treitschke teilweise auch von Treitzschke geschrieben
1866 Generalleutnant Karl Konstantin Gustav von Nostitz lt. genealogischem Handbuch aber nicht von Nostitz-Drzewiecky
1866 Generalleutnant Amos Hermann Reinhold von Briesen königlich-preußischer General, während des Deutschen Krieges
1866 Generalmajor Friedrich Carl Alexander von Rohrscheidt königlich-preußischer General, während des Deutschen Krieges
1870 Generalmajor Louis Hugo Alexander von Beeren königlich-preußischer General, während des Deutsch-Französischen Krieges
1873 Generalmajor Bernhard August Alban von Leonhardi August Alban Curt von Leonhardi wurde 1882 als Hauptmann z.D. pensioniert.
1884 Oberstleutnant Friedrich Wilhelm Ludwig von Lossow als Festungskommandant bis zum Generalmajor befördert
1894 Oberstleutnant Alexander Salvator von Pereira als Festungskommandant zum Oberst befördert
1898 Oberstleutnant Theobald Freiherr von Oer als Festungskommandant zum Oberst befördert, zuletzt Generalmajor
1904 Major Friedrich Johann von Tschirschky und Bögendorff als Festungskommandant bis zum Oberst befördert
1912 Oberstleutnant Max Heinicke als Festungskommandant zum Oberst befördert, zuletzt Generalmajor

1913 wurde die Dienststellung als Festungskommandant aus dem Militäretat der sächsischen Armee gestrichen. Im gleichen Jahr wurde auch der Festungscharakter aufgehoben.[5]

[Bearbeiten] Prominente Inhaftierte auf der Festung Königstein

Heute ist die Festung Königstein ein militärhistorisches Freilichtmuseum. Ein Rundgang entlang der Festungsmauer dauert etwa drei Stunden und Sie erfahren dabei viele Geschichten. Als beliebtes Ausflugsziel in der Sächsische Schweiz ist sie von Dresden aus mit der S-Bahn, mit den Schiffen der Dampferflotte der Weißen Flotte oder dem Auto in ca. einer Stunde erreichbar.

[Bearbeiten] Fotos

[Bearbeiten] Fotos der Friedrichsburg

[Bearbeiten] Kultur

[Bearbeiten] Filme

Der tschechoslowakische Film „Festung am Rhein“ (1962) wurde zum Teil auf der Festung Königstein gedreht.[6]

[Bearbeiten] Königstein Open Air 2022

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. [1]
  2. [2]
  3. [3]
  4. (lt. SZ 05.04.2019)
  5. Siehe auch: Friedrich August Brandner: Stadt und Festung Königstein - Eine geschichtliche Zusammenstellung, Digitalisat der SLUB; S. 11f.
  6. SZ 21.3.1964

[Bearbeiten] Weblinks

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge