Ferdinand Preußer

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Ferdinand Ludwig Preußer (* 08.Februar 1802 in Leipzig; † 10. August 1852 in Lockwitz) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines "Lieutenants" und Lockwitzer Rittergutsbesitzer. Er war wie sein Vater, Johann Gottlob Preußer (17661832), auch Abgeordneter der ersten Kammer des Sächsischen Landtages.

[Bearbeiten] Familie

Ferdinand Preußer entstammte ursprünglich aus der angesehenen, bedeutenden und bis in das 15. Jahrhundert zurück verfolgbaren Kaufmannsfamilie Preußer aus Leipzig, die bis in das 17. Jahrhundert noch dem Leipziger Rat angehörte. Auch sein Vater, Johann Gottlob wurde noch als Leipziger Handelsherr bezeichnet. Seine Mutter war Christiane Louise Mehner, Tochter des Dresdner Stadtpredigers Gustav Adolph Mehner. [1]

Ferdinand Preußer heiratete mit 28 Jahren am 27. Februar 1829 in Berlin Marie Louise von Eickstedt (* 14. Juni 1812 in Berlin; † 11. Juli 1866 in Dresden), die Tochter von Friedrich Werner von Scipio Eickstedt (1775-1855) und dessen Ehefrau Marie Sophie Charlotte Jochmus (1785-1812).[2]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Ferdinand Preußer erbte das Rittergut und Schloss Lockwitz von seinem Vater und setzte dessen Werk fort. Er arbeitete weiter an der Aufhebung der Frondienste für die Landbevölkerung nicht nur auf seinem Rittergut, sondern auch auf gesetzlichem Weg in Sachsen. In den „Landtagsakten vom Jahre 1833“ ist unter der Nummer 185 ein Bericht zu der vom Herrn Preußer auf Lockwitz vorgeschlagenen Zusatz zu der in Sachsen eidlich zu leistenden Vasallenpflicht zu finden.[3]

Ferdinand Preußer orientierte sich in Lockwitz statt auf die Agrarwirtschaft auf die einsetzende Industrialisierung. Als erste Fabrikanlage, gab er 1837 eine Zuckerrübenfabrik in Nähe der Niedermühle in Auftrag. Die zur Zuckergewinnung benötigten Anlagen wurden mit einer Dampfmaschine aus dem Jahr 1836 der Maschinenfabrik S. Dobbs & F. Nellessen aus Aachen betrieben. Mit dieser Fabrik bekamen die Bauern aus Lockwitz und Nickern ihre Chance den Zuckerrübenanbau zu forcieren. Die Rüben waren jedoch von minderer Qualität und die Zuckerausbeute zu gering. Preußer ließ daraufhin den Herstellungsprozess mehrmals optimieren. Aber leider lies sich die Zuckerausbeute nicht weiter erhöhen, daher musste bereits 1868 die Zuckerrübenfabrik geschlossen werden. An Stelle der Zuckerfabrik gab es später eine chemische Fabrik. Heute befindet sich am Standort eine Dreherei.[4]

Nach seinem Tod im Jahr 1852 fiel das Rittergut Lockwitz an seinen älteren Bruder Gustav Ludwig Preußer (1796-1860), der von seinem Vater 1832 das Geschäft in Leipzig vererbt bekommen hatte.[5]

[Bearbeiten] Quellen

  1. [Dr. FriedrichTheile "Lockwitzer Nachrichten aus alter und neuer Zeit" Bd.2 Nr. 15-16 S.4ff ]
  2. Daten aus Geneanet, abgerufen am 1.7.2012 und Kirchenbuch Garnisionkirche Berlin S. 96 Nr. 7, Quelle: Ancestry
  3. Landtagsakten vom Jahre 1833, Zweite Abteilung, die Protokolle der 1. Kammer enthaltend, Dresden, 1833, Seite 445
  4. aus Lockwitz, Tal der Mühlen auf www.lockwitztal.de
  5. [Dr. FriedrichTheile "Lockwitzer Nachrichten aus alter und neuer Zeit" Bd.2 Nr. 15-16 S.4ff ]
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