Emil Theodor Keller

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Emil Theodor Keller (* 31. Dezember 1833 in Mutzschen; † 1. November 1918 in Dresden) war ein sächsischer Lehrer, Pfarrer, Missionar, Theologe, Kirchen- und Schulrat, zuletzt im Rang und mit Titel eines Geheimen Kirchenrates.

[Bearbeiten] Familie

Emil Theodor Keller entstammte der sächsischen Familie Keller, deren Stammfolge bis zu dem Häusler Johann George Keller in Weißig zurückgeht. Sein Großvater Johann Georg Keller (17821865) war Weinbergsbesitzer in Oberlößnitz, später Reutknecht bei einer Herrschaft in Neustadt. Sein Vater Johann August Carl Keller (* 18. September 1807 in Dresden; † 29. November 1876 in Zscheila) war Lehrer und Organist in Mutzschen, später Kantor, Organist und Mädchenschullehrer in Meißen-Zscheila.[1] Seine Mutter Ida Nathalie geb. Körner (* 14. Januar 1810 in Dresden; † 27. Mai 1851 in Zscheila), die 1831 seinen Vater geheiratet hatte, war eine Tochter des Dresdner Schneidermeisters Gottfried Körner (17701849).

Keller heiratete am 20. April 1864 in Freiberg Anna Elisabeth geb. Voigt (* 9. März 1838 in Freiberg; † 22. April 1895 in Bautzen), Tochter des Juristen und königlich-sächsischen Appellationsrates zu Zwickau Karl Gottlob Voigt († 1860) und dessen Ehefrau Friederike Juliane geb. Loßnitzer (18071884). Der Sohn des Paares war:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Keller erhielt seine höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, die er ab dem 11. November 1847 besuchte. Sein Reifezeugnis erhielt er mit seinem Abgang zu Michaelis 1853 von der Lehranstalt in Meißen. Danach studierte er bis 1857 an der Universität in Leipzig Theologie. Anfangs arbeitete Keller als Candidatus theologiæ als Leiter einer Privatsammelschule, 1861 wurde er Oberlehrer am Freiherrlich von Fletcherschen Lehrerseminar in Dresden. Als solcher ist er erstmals 1862 im Dresdner Adressbuch verzeichnet, als er in der Freiberger Straße 4 wohnte.[3] 1877 zog er in die Serrestraße 3.[4]

1863 wurde Keller als Pfarrer nach Kemnitz bei Bernstadt in der Oberlausitz berufen.[5] Bereits 1874 kehrte Keller nach Dresden zurück, wo er im gleichen Jahr Gottesdienste in der neuen Schule in der Wartburgstraße in Striesen hielt, da die Striesener Erlöserkirche erst 1880 fertig gestellt wurde. 1875 wurde Keller Stadtmissionar. Laut Adressbuch wohnte er zu dieser Zeit in der Neuen Gasse 9 und war Vereins-Geistlicher der inneren Mission zu Dresden.[6] Von 1879 bis 1881 wirkte er als Pfarrer der böhmischen Gemeinde in Striesen,[7] bevor der dieses Amt an seinen Nachfolger Julius Albert Weise übergab.[8]

1881 folgte Keller dem Ruf des Fürsten zu Scharzburg-Sondershausen, Günther Friedrich Carl II. im Rang eines Konistorialrates als Hofprediger an den fürstlichen Hof nach Sondershausen zu kommen, wo er sechs Jahre wirkte. Die Akten des Hofmarschallamtes Sondershausen im Landesarchiv Thüringen zur Renumeration, d.h. zur Festlegung des Gehaltes von Keller sind noch erhalten.[9]

1887 ging Keller als Oberkirchenrat in Bautzen, wo er anfangs in die dortige Wallstraße 7 zog.[10] Bereits 1889 zog er in Bautzen in die Hauptstraße 17.[11] Dort wohnte er bis zum 1. Oktober 1891 und wechselte dann in das Gartenhaus in der Bergstraße 5,[12] bevor er zu Michaelis 1893 in die Lessingstraße 3 zog.[13] 1895 erhielt Keller den Titel eines Geheimen Kirchenrates.[14] Er blieb bis 1900 in Bautzen.[15]

1901 kam Keller, mittlerweile als Geheimer Kirchenrat a.D. (außer Dienst) pensioniert, wieder zurück nach Dresden und zog in die Hainstraße 23.[16] 1904 zog er in die König-Albert-Straße 2,[17] 1906 in die Königsbrücker Straße 8,[18] wo er bis zu seinem Tod wohnte. Aufgrund seines erst Ende 1918 erfolgten Todes ist er noch im Dresdner Adressbuch von 1919 verzeichnet.[19]

[Bearbeiten] Veröffentlichungen

[Bearbeiten] Auuszeichnungen (Auswahl)

  • Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
  • Komturkreuz 2. Klasse des königlich-sächsischen Albrechtsordens

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Franz Lau: Herbergen der Christenheit, Band 5, Evangelische Verlagsanstalt, 1965, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 173
  2. Adressbuch Bautzen 1895, S. 56, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1862, S. 129, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1878, S. 210
  5. Handbuch der Kirchen-Statistik für das Königreich Sachsen, 9. Ausgabe, Dresden 1868, Digitalisat auf Google Books, S. 410
  6. Adressbuch Dresden 1876, S. 193, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1880, S. 221, SLUB
  8. J. Thomas Hörnig: Kommentierter Datenatlas zur deutschen Schulgeschichte und zur Frühgeschichte der Inneren Mission, Habilitation Teil II, Online-pdf, S. 277
  9. Renumeration des zum Hofprediger ernannten Konsiatorialrats E. Th. Keller aus Strießen in: Besoldungszulage des Oberhofpresdigers Friedrich August Zahn und Witwenpension der Frau Zahn, Archivalien-Signatur 1597, Bestandssignatur 5-15-1100 im Archivportal Thüringen
  10. Adressbuch Bautzen 1888, S. 44, SLUB
  11. Adressbuch Bautzen 1890, S. 45, SLUB
  12. Adressbuch Bautzen 1891, S. 47, SLUB
  13. Adressbuch Bautzen 1893, S. 51, SLUB
  14. Adressbuch Bautzen 1896, S. 56, SLUB
  15. Adressbuch Bautzen 1899, S. 60, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1902, S. 430, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1905, S. 526, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1907, S. 526, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1919, S. 419, SLUB
  20. Wilhelm Haan (Hrsg.): Sächsisches Schriftsteller-Lexicon: alphabetisch geordnete Zusammenstellung der im Königreich Sachsen gegenwärtig lebenden Gelehrten, Schriftsteller und Künstler..., Leipzig 1875, Digitalisat auf Google Books, S. 156

[Bearbeiten] Weblinks

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