Emil Devrient

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Emil Devrient
Straßenschild Devrientstraße

Emil Devrient (4. September 1803 in Berlin; † 7. August 1872 in Dresden) war ein Hofschauspieler.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Emil Devrient sollte wie seine älteren Brüder Karl und Eduard ursprünglich Kaufmann werden und musste zunächst als Lehrling in die chemische Fabrik eines Onkels in Zwickau eintreten. Wie seine Brüder wandte er sich aber bald dem Theater zu und debütierte am 9. November 1821 in Braunschweig als Raoul in der "Jungfrau von Orléans". In Braunschweig wurde Devrient als Volontär für Schauspiel und Oper engagiert. Von dort ging er nach Bremen und 1823 nach Leipzig, wo er sich zu einer Berühmtheit entwickelte. Er entsagte der Oper - nur einmal in Hamburg übernahm er später, 1830, noch einmal eine Opernrolle in Auber’s Braut. 1825 mit Doris Böhler verheiratet, ging er mit dieser 1828 nach Magdeburg und 1829 nach Hamburg.

1831 kam Devrient nach Dresden, wo er dauerhaft blieb. Von seiner Gattin, die als Schauspiel- und Opernsoubrette wegen ihrer liebenswürdigen Laune gefeiert wurde, ließ er sich 1842 scheiden. Von 1839 bis 1852 gab Devrient wiederholt Gastspiele im In- und Ausland, so in München, in Peterhof, in Weimar zur Feier der Enthüllung des Schiller-Goethe-Denkmals von Ernst Rietschel, in London und in Breslau.[1]

Am 8. April 1856 feierte Devrient in der Rolle des Posa sein 25-jähriges Jubiläum in Dresden und wurde darauf unter Ernennung zum Ehrenmitglied des Hoftheaters und der Verpflichtung eines halbjährlichen Gastspiels pensioniert. König Johann verlieh ihm persönlich das Ritterkreuz des sächsischen Zivilverdienstordens, das bis dahin noch kein Bühnenkünstler erhalten hatte, und er wurde zum Hofrat ernannt. Erst am 1. Mai 1868 trat er in der Rolle des Tasso ganz von der Bühne zurück. Zu den Besonderheiten am Hoftheater gehörte die ausgeprägte Konkurrenz von Devrient und Bogumil Dawison, die nicht zusammen auftraten.[2]

Devrient wurde auf dem Alten Annenfriedhof beigesetzt. Die Devrientstraße ist nach ihm benannt.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Wolfgang Rasch: Karl Gutzkow: Erinnerungen, Berichte und Urteile seiner Zeitgenossen : eine Dokumentation. Walter de Gruyter, 2011
  2. Karikatur auf die heftige Rivalität der beiden berühmten Schauspieler Emil Devrient und Bogumil Dawison während ihrer gemeinsamen Tätigkeit am Dresdner Hoftheater. Lithographie von Rau & Sohn nach Zeichnung von Herbert König. Dresden, Mai 1863. Dresden: Stadtmuseum

[Bearbeiten] Weblinks

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