Egbert II.

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Egbert II.

Egbert II. (* um 1059/1061; † 3. Juli 1090 im Selketal, Harz), auch Ekbert II. und Graf von Braunschweig, war ab 1068 Markgraf von Meißen, trat die Markgrafschaft aufgrund seiner Jugend aber erst 1074 an.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Egbert II. folgte noch unmündig seinem Vater, Egbert I., weshalb Markgraf Dedo von der Ostmark die Mark Meißen für ihn verweste. Trotz seiner Jugend nahm Egbert an der Verschwörung der Sachsen gegen König Heinrich IV., seinen Cousin, teil. Der brach mit einem böhmischen Heer unter Vratislav in der Mark Meißen ein. Vratislav erhielt 1075 die Mark, die friesische Grafschaft ging an das Bistum Utrecht. Der Bischof von Meißen, Benno, wurde inhaftiert. Egbert besaß auch in der Folgezeit großen Einfluss in der Mark Meißen, die Vratislav nie unangefochten beherrschen konnte. 1076 zerstörte er die in böhmischen Besitz befindliche Burg Gvozdec.[1]

Barhäuptiges Brustbild von Graf Egbert nach rechts, davor Kreuzstab (Zepter)
Sarkophag im Braunschweiger Dom mit den sterblichen Überresten von Egbert II., seiner Großmutter und seiner Schwester Gertrud von Braunschweig

Egbert wechselte in den Machtkämpfen für und gegen den König mehrfach die Seiten. Er gehörte zu den Anhängern des Gegenkönigs Rudolf von Schwaben, ließ ihn aber 1080 im Stich. Auf der Synode zu Quedlinburg im April 1085 erschien er unter den Anhängern des Gegenkönigs Hermann von Salm. Als der nunmehrige Kaiser Heinrich IV. sein Heer nach Sachsen führte, erlangte Egbert durch Unterwerfung Verzeihung, stand aber schon im September wieder an der Spitze eines neuen Aufstands. Das Fürstengericht zu Weimar ächtete ihn im Februar 1086. Nach einem zwischenzeitlichen erneuten Friedensschluss mit Kaiser Heinrich verfolgte er Ambitionen, selbst König zu werden. 1088 wurde er zum zweiten Mal geächtet. 1089 entzog ihm der Kaiser alle Besitzungen.

1090 wurde Egbert II. von Anhängern des Kaisers im Harz erschlagen,[2] möglicherweise von Gefolgsleuten von Heinrich von Eilenburg, der im Jahr zuvor die Mark Meißen erhalten hatte und später Egberts Schwester Gertrud von Braunschweig heiratete. Egbert II. wurde in Braunschweig in der von ihm errichteten Stiftskirche St. Cyriakus[3] beigesetzt und inzwischen in den dortigen Dom umgebettet.

[Bearbeiten] Familie

Egbert II. war ein Sohn von Egbert I. (1036-1068) und Irmgard von Turin, einer Tante der Königin Bertha (verheiratet mit König Heinrich IV.). Gertrud von Braunschweig, als Ehefrau von Heinrich I. später selbst Markgräfin von Meißen, war seine Schwester. Egbert II. war verheiratet mit Oda († 1111), einer Tochter des Markgrafen Otto von Meißen und Stieftochter von Dedo von der Ostmark. Sie hatten keine Kinder.[4]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Gertraud Eva Schrage: "Die Oberlausitz bis zum Jahr 1346". In: Joachim Bahlcke (Hrsg.): Geschichte der Oberlausitz: Herrschaft, Gesellschaft und Kultur vom Mittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, Leipziger Universitätsverlag 2001
  2. Victor von Roeder: Ekbert II von Braunschweig, Markgraf von Meißen: Über sein Leben und sein Ende in der Selkemühle, 1892
  3. Geschichte von St. Cyriakus, Braunschweig
  4. Schlesinger, Walter, "Ekbert II." in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 428 f.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Literatur

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