Eberhard Korndörfer

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Prof. Dr.-Ing. Eberhard Korndörfer (* 14. Dezember 1926 in Oelsnitz/Vogtland) war ein General der Nationalen Volksarmee der DDR sowie ehemaliger Professor an der Hochschule für Verkehrswesen (HfV) in Dresden und dortiger Direktor der Sektion Militärisches Transport- und Nachrichtenwesen.

[Bearbeiten] Familie

Eberhard Korndörfer wurde als Sohn des selbstständigen Schneidermeisters Max Korndörfer in Oelsnitz/V geboren.[1][2]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Nach Abschluss der Höheren Handelsschule wurde Eberhard Korndörfer 1944 erst zum Reichsarbeitsdienst (RAD) und kurze Zeit später zur Wehrmacht als Pionier eingezogen. Im April 1945 geriet er als Gefreiter in amerikanische Gefangenschaft.

1945 trat er eine Lehre als Eisenbahner bei der Deutschen Reichsbahn an und wurde 1949 nach dem Abschluss zuerst Zugüberwacher und noch im gleichen Jahr Fahrdienstleiter. Von 1949 bis 1951 war er Sachbearbeiter bei der Abteilung Güterverkehr der Deutschen Reichsbahn in Aue. Von 1951 bis 1952 war er ein Jahr lang Instrukteur und Referent beim Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn in Berlin. Seine Diplomarbeit zum Eisenbahn-Ingenieur schloss er am 1. Oktober 1952 ab.[3] Im gleichen Jahr trat er der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) bei.

Am 1. März 1953 trat Korndörfer als Offizier in die damalige Kasernierte Volkspolizei (KVP) ein, aus der 1956 die Nationale Volksarmee (NVA) hervor ging. Von 1953 bis 1955 war er Leiter der Unterabteilung Operation der Transportabteilung Dresden der KVP. Von 1955 bis 1956 war er Oberoffizier für Ausbildung und operative Verwaltung der KVP, ab der Gründung der Nationalen Volksarmee dann Oberoffizier für Ausbildung in der Verwaltung Transportwesen beim Minister für Nationale Verteidigung (MfNV). Bis 1961 blieb er im Ministerium für Nationale Verteidigung der DDR in verantwortlicher Stelle für die Ausbildung im Miltärtransportbereich.

Nach dem Bau der Berliner Mauer und der Befestigung der Grenze zwischen der DDR und der BRD war Korndörfer von 1961 bis 1963 Abteilungsleiter der Bautruppen in der Verwaltung des Militärtransportwesens des MfNV. 1964 wurde er zum stellvertretenden Chef der Verwaltung des Militärtrsanportwesens am Ministerum ernannt. Dieses Amt hatte er bis 1971 inne.

Im Herbst 1971 wurde die Sektion "Militärisches Transport- und Nachrichtenwesen" an der Hochschule für Verkehrswesen "Friedrich List" in Dresden gegründet, deren Kommandeur er wurde. Nach dem Vorbild der Universität „Ernst Moritz Arndt" in Greifswald, wo bereits seit den 1950er Jahren Militärmediziner an einer zivilen Universität ausgebildet wurden, sollten zukünftige Militärtransportspezialisten an der Dresdner HfV studieren.

Korndörfers Verdienst in seiner Position als Chef der Sektion 7 bestand vor allem darin, dass er es verstanden hatte, diese militärische Sektion mit allen ihren Besonderheiten in eine zivile Hochschuleinrichtung ohne Komplikationen integriert zu haben. Durch den Ausbau von Dachbodenflächen und Einschränkungen bei den anderen Sektionen konnte Platz für die neue Militärsektion geschaffen werden. Das bescheidene Auftreten und die beachtlichen Studienergebnisse brachte der Sektion "Militärisches Transport- und Nachrichtenwesen" mehr und mehr einen guten Ruf bei den Angehörigen der Verkehrshochschule und darüber hinaus. In den 19 Jahren ihres Bestehens – bis zur Auflösung im Jahr 1990 – erhielten an der Sektion 7 insgesamt 472 Absolventen den akademischen Grad eines Diplomingenieurs. Rund 800 wurden in Lehrgängen weitergebildet. 49 Doktoranden promovierten erfolgreich zum Dr.-Ing. und Dr. oec.[4]

Am 7. Oktober 1984 beförderte der Minister für Nationale Verteidigung, Armeegeneral Heinz Hoffmann, Eberhard Korndörfer anlässlich des 35. Jahrestages der DDR vom Oberst zum Generalmajor. Am 31. August 1989 wurde Korndörfer aus dem aktiven Dienst der Armee entlassen. Gleichzeitig wurde er offiziell emeritiert. Eberhard Korndörfer erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Vaterländischen Verdienstorden der DDR in Siber und den Kampforden „Für Verdienste um Volk und Vaterland“ der DDR in Gold.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Oelsnitz/V. 1925/26, SLUB Dresden, S. 253
  2. Adreßbuch des oberen Vogtlandes 1929, Seite 92 auf adressbuecher.genealogy.net
  3. Datensatz zu Eberhard Korndörfer auf www.axishistory.com
  4. "Jubiläum - Vor 40 Jahren zog das Militär ein", Dresdner Neueste Nachrichten, Montag, 28. November 2011, S. 16

[Bearbeiten] Weblinks

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