Clemens Heinrich Lothar Freiherr von Hausen

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Wappen der Freiherren von Hausen im sächsischen Wappenbuch

Clemens Heinrich Lothar Freiherr von Hausen, teilweise auch Klemens Heinrich Lothar Freiherr von Hausen (* 26. September 1809 in Guben; † 12. Januar 1879 in Dresden) war ein sächsischer Offizier und General, u.a. als Kommandeur eines sächsischen Großverbandes und Stadtkommandant von Dresden, zuletzt im Rang eines Generalleutnants.

[Bearbeiten] Familie

Clemens Heinrich Lothar Freiherr von Hausen entstammte der aus dem lothringischen Uradel zugehörigen Adelsfamilie von Hausen, deren Stammreihe mit Walther von Hausen im 12. Jahrhundert beginnt und deren Urahnen ursprünglich aus Sachsen kamen und sich erst später am Rhein und in Lothringen niederließen. Die Familie brachte mehrere hohe Militärpersonen hervor, die als Oberste und Generäle in sächsischen Diensten standen, allein alle drei Söhne sowie der Schwiegersohn von Clemens Freiherr von Hausen wurden General.

Von Hausens Großeltern väterlicherseits waren der vor der Festung Ehrenbreitstein gefallene kurfürstlich-trierische Kammerherr und Hauptmann der Grenadiergarde, Lothar Franz Freiherr von Hausen (17491795) und dessen aus Dresden stammende Ehefrau Katharina geb. von Cerrini (17451819), Hofdame der Prinzessin Kunigunde von Sachsen. Der Generalmajor Heinrich Karl Ferdinand Friedrich Freiherr von Hausen (17861844) war sein Onkel.

Clemens Freiherr von Hausen war der älteste Sohn des königlich-sächsischen Majors Clemens Wenzeslaus Freiherr von Hausen (* 6. April 1782 in Ehrenbreitstein; † 21. Oktober 1846 in Dresden), Mitbesitzers von Sitten und dessen 1808 geheirateter Ehefrau Luise Amalie geb. von Kracht aus dem Hause Reichersdorf (* 3. April 1791 in Torgau; † 7. Juni 1855 in Dresden). Von Hausen hatte noch folgende Brüder:

Clemens Freiherr von Hausen heiratete am 12. Juni 1843 in Dresden Anna Wilhelmine von Ammon (* 5. September 1825 in Dresden; † 24. April 1899 ebenda). Das Paar hatte folgende Kinder:

Von Hausens Witwe Anna heiratete nach dem Tod ihres Mannes 1881 ein zweites Mal: Edward von Mensch († 1887), königlich-sächsischer Oberst.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Clemens Freiherr von Hausen besuchte wie auch andere Familienmitglieder das adelige Kadettenkorps in Dresden. Er ist erstmals 1831 im Dresdner Adress-Kalender als Offizier im ersten Leutnantsdiensgrad, als Sous-Lieutenant in den Neustädter Kasernen verzeichnet.[4] Er diente zu dieser Zeit im Leib-Infanterie-Regiment "König".[5] 1832 ist er in der Gardekaserne am Palaisplatz in der Dresdner Neustadt zu finden,[6] 1833 als Leutnant in der Neustädter Pfarrgasse im Haus 81,[7] wo er mehrere Jahre zusammen mit seinem jüngeren Bruder, Otto Freiherr von Hausen lebte.

1835 wurde von Hausen zum Oberleutnant befördert, weiterhin im Leib-Infanterie-Regiment dienend.[8][9] 1838 wurde er Adjutant im Stab des Leibregiments und zog - wieder gemeinsam mit seinem Bruder - in die Kleine Klostergasse in das Haus 207,[10] der späteren Hausnummer 3.[11]

1839 wurde von Hausen Brigadeadjutant im Brigadestab der 1. königlich-sächsischen Infanteriebrigade, die zu dieser Zeit von seinem Onkel, dem Generalmajor Heinrich Freiherr von Hausen geführt wurde.[12] In dieser Dienststellung blieb er bis 1847. 1843 zog er in die Hauptstraße 19.[13] 1847 wurde von Hausen zum Hauptmann (2. Klasse) befördert und zum 2. königlich-sächsischen Linien-Infanterie-Regiment "Prinz Maximilian" versetzt.[14] Dort verblieb er bis 1851.

1855 kehrte von Hausen nach Dresden, zu dieser Zeit bereits im Rang eines Majors zurück und zog in die Große Klostergasse 7.[15] In Dresden wurde von Hausen Kommandeur des 9. Infanterie-Bataillons mit dem Stabsbüro in der Königsbrücker Straße 17, das zur 3. Infanterie-Brigade "Prinz Georg" gehörte und zu dieser Zeit vom damaligen Oberst Christoph Hans von Egidy-Geißmar geführt wurde.[16] In dieser Funktion blieb er bis 1861.

Im gleichen Jahr wurde von Hausen zum Oberstleutnant befördert und zum Brigadestab der königlichen Leib-Brigade nach Bautzen versetzt. 1863, zu dieser Zeit bereits Oberst wurde er vom sächsischen König Johann zum Kommandeur der 4. königlich-sächsischen Leib-Infanterie-Brigade ernannt, die allerdings nur aus vier Bataillonen bestand, davon je zwei in Bautzen und Dresden. Im gleichen Jahr wurde er auch Kommandant der Garnison von Bautzen.[17]

1865, mit der Verlagerung des Stabes der Leib-Infanterie-Brigade kehrte von Hausen wieder nach Dresden zurück. Im gleichen Jahr zog er in die Königsbrücker Straße 97.[18] Als solcher zog er mit seinem Truppenteil auch in den Deutsch-Österreichischen Krieg, in dem Sachsen an der Seite von Österreich kämpfte und nach der Schlacht bei Königgrätz mit zu den Verlierern zählte. Trotzdem erhielt von Hausen am 21. Juli 1866, zusammen mit anderen Offizieren den höchsten militärischen Orden, das Ritterkreuz des königlich-sächsischen Militär-St.-Heinrichs-Ordens "in Anerkennung ihrer glänzenden Tapferkeit in der Schlacht bei Königgrätz".[19]

Mit Ausbruch des Krieges von König Johann noch zum Generalmajor seines Großverbandes ernannt, wurde von Hausen nach dem Krieg, 1867 zuerst noch zum Stab der 1. königlich-sächsischen Infanterie-Division Nr. 23 kommandiert, die zu dieser Zeit unter der Führung des Generalleutnants Prinz Georg stand. Bereits im gleichen Jahr wurde von Hausen mit der Funktion des Stadtkommandanten von Dresden beauftragt und zum Generalleutnant befördert.[20] Mit diesem Dienstrang durften er und seine Ehefrau den Ehrentitel "Exzellenz" führen.[21] Ostern 1869 zogen sie in die Klostergasse 11.[22] Auch während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 verblieb von Hausen in seiner Dienststellung als Stadtkommandant, die er bis 1876 ausübte.[23]

Noch im gleichen Jahr, drei Jahre vor seinem Tod, wurde von Hausen vom sächsischen König Albert im Rang eines Generalleutnants a.D. (außer Dienst) pensioniert. Im gleichen Jahr zog er in die Hospitalstraße 4,[24] wo er bis zuletzt im zweiten und dritten Obergeschoss lebte und nach seinem Tod auch seine Witwe weiter wohnte.[25]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815-1939, Band 2, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 134: Kommandeur der am 1. 4. 1899 neu errichteten 4. kgl.-sächs. Division Nr. 40 in Chemnitz: 1.4.1899-23.3.1901, Übergabe an Graf Vitzthum von Eckstädt
  2. Datensätze in Ancestry
  3. Datensatz auf Ancestry
  4. Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 103, SLUB
  5. Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 365f., SLUB
  6. Dresdner Adress-Kalender 1832, S. 92, SLUB
  7. Dresdner Adress-Kalender 1834, S. 95, SLUB
  8. Dresdner Adress-Kalender 1836, S. 98, SLUB
  9. Dresdner Adress-Kalender 1836, S. 381f., SLUB
  10. Dresdner Adress-Kalender 1839, S. 98, SLUB
  11. Dresdner Adress-Handbuch 1840, S. 97, SLUB
  12. Dresdner Adress-Handbuch 1840, S. 449, SLUB
  13. Dresdner Adress-Handbuch 1844, S. 107, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1848, S. 167f., SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1856, S. 85, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1856, S. 549f., SLUB
  17. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1863, Digitalisat auf Google Books, S. 450
  18. Adressbuch Dresden 1866, S. 119, SLUB
  19. Oberst a.D. Georg Richter: Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden, 1736-1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, S. 58f.
  20. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1867, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 548
  21. Adressbuch Dresden 1867, S. 121, SLUB
  22. Adressbuch Dresden 1869, S. 117, SLUB
  23. Letztmalig im: Adressbuch Dresden 1876, S. 151, SLUB
  24. Adressbuch Dresden 1877, S. 154, SLUB
  25. Adressbuch Dresden 1880, S. 172, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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