Christoph August von Egidy

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Bildnis um 1812 von Christoph August von Egidy
Wappen der Adelsfamilie von Egidy

Christoph August von Egidy (* 7. August 1766 in Ottersitz bei Belgern; †/⚔ 17. Oktober 1812 in Malkin/ Polen) war ein kurfürstlich-sächsischer, später königlich-sächsischer Offizier, zuletzt als Regimentskommandeur im Rang eines Oberstleutnants. Er starb auf dem Russlandfeldzug der Napoleonischen Armee.

[Bearbeiten] Familie

Christoph August von Egidy entstammte der Familie Egidy, die der innerfamiliären Überlieferung nach aus den spanischen Niederlanden zuerst nach Preußen auswanderte und seit dem späten 17. Jahrhundert im Kurfürstentum Sachsen ansässig wurde. Die Bestätigung des Reichsadelsstandes erfolgte 1687 durch Kaiser Leopold I. an den kursächsischen Hofküchenmeister Samuel Egidy.[1].

Von Egidy entstammte dem 3. Ast der I. Linie des älteren Teils der Adelsfamilie. Sein Urgroßvater war der kurfürstlich-sächsische Obristen Otto Heinrich von Egidy (16621702), der mit Johanna Rachel geb. Lemmel (* ca. 1671; † 28. Juli 1696) verheiratet war. Seine Großeltern väterlicherseits waren der Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf Badrina und Goritz bei Delitzsch, Hans Otto von Egidy (16901753) und dessen Ehefrau Charlotte Perpetua geb. von Hartitzsch († 1749).

Von Egidy war der 4. Sohn des Erbs-, Lehn- und Gerichtsherrn auf Ottersitz, Friedrich August von Egidy (* 22. Juni 1724 in Badrina; † 27. Dezember 1796 in Ottersitz) und dessen 1750 geheirateter Ehefrau Johanne Magdalena geb. von Döring (* 16. März 1731 in Sachsendorf; † 9. Januar 1797 in Ottersitz). Von Egidy hatte noch acht Geschwister, u. a.:

Christoph August von Egidy heiratete am 15. März 1804 in Großenhain Karoline Marianne geb. von Wolfersdorff (* 30. Juni 1775 in Silberstraße bei Zwickau; † 12. Juni 1824 in Dresden). Das Paar hatte drei Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Egidy schlug wie viele männliche Familienangehörige eine militärische Laufbahn in der sächsischen Armee ein. Er trat 1777, im 12. Lebensjahr in das sächsische Kadettenkorps ein und war damit einer von insgesamt 31 Familienangehörigen, die die Kadettenschule in Dresden besuchten. Am 30. August 1782 wurde er Fähnrich im Regiment "Prinz Anton".

Am 29. November 1785 bekam von Egidy sein Offizierspatent als Sous-Lieutenant, dem ersten Leutnantsdienstgrad. 1793 diente er im Regiment "Prinz Anton" als kursächsischer Leutnant.[2] Im gleichen Jahr wurde er mit dem sächsischen Truppenkontingent an den Rhein gesandt und nahm vom 28. bis 30. November 1793 an der Schlacht bei Kaiserslautern im Erstem Koalitionskrieg teil. Anschließend nahm er an den Kämpfen bei Mainz, Kostheim und Bussingen sowie ebenfalls 1793 an der Belagerung von Mainz gegen Frankreich teil. Am 14. Januar 1795 wurde er zum Premierleutnant befördert, am 13. August 1804 zum Capitain (Hauptmann). Zu dieser Zeit diente er in der Garnison in Großenhain.

1806 bis 1807 nahm von Egidy am Vierten Koalitionskrieg teil und kämpfte mit der sächsischen Armee in der Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806, wo die gemeinsame preußisch-sächsische Armee eine schwere Niederlage gegen die französische Armee unter der Führung von Napoleon erlitt.

Am 25. April 1809 wurde von Egidy zum Major befördert und übernahm wenige Tage später, am 11. Mai desgleichen Jahres das königlich-sächsische Schützenbataillon im damals sächsischen Zeitz. Im Fünften Koalitionskrieg kämpfte von Egidy u. a. in der Schlacht bei Wagram am 5. und 6. Juli 1809. Am 13. Juli 1809 führte von Egidy eine Attacke bei Stampfen zusammen mit der Kavallerie von Oberstleutnant von Engel und drang mit den von ihm geführten Schützen in eine Stellung der österreichischen Armee ein, befreiten eine zuvor gefangen genommene Feldwache und eroberten eine Truppenfahne der Österreicher.

Im Frühjahr 1810 wurde von Egidy zum Kommandeur des 1. königlich-sächsischen Leichten Infanterieregiments des mittlerweile zum Korpskommandeur ernannten Generalleutnants von Le Coq ernannt. Das Regiment war mit seinem Stab und dem 1. Bataillon in Zeitz disloziert, das 2. Bataillon dagegen in Weißenfels.[3]

In der Dienststellung als Regimentskommandeur wurde er am 4. Juli 1812 zum Oberstleutnant befördert und nahm an Napoléons Russlandfeldzug teil. Von den ursprünglich 21.000 Mann starken sächsischen Truppenkontingent am Beginn des Feldzuges kehrten nur etwas mehr als 1.000 sächsische Soldaten im Frühjahr 1813 zurück in die Heimat.[4] Zusammen mit dem Major und Bataillonskommandeur von Metzsch ist von Egidy auf einem Gemälde von Friedrich Leopold Schubauer kurz vor der Schlacht bei Podobna am 12. August 1812 porträtiert.

Von Egidy starb wenige Wochen später am 17. Oktober 1812 an der sechs Tage zuvor im Gefecht bei Klinitzky erhaltenen Wunde. Er wurde auf dem evangelischen Friedhof in Warschau bestattet. Sein Feldnachlass ging an das sächsische Hauptstaatsarchiv.[5]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Gothaisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser, 2. Jahrgang, Gotha 1908, S. 235
  2. August Wilhelm Bernhard von Uechtritz: Diplomatische Nachrichten adelicher Familien, ..., 6. Theil, Leipzig 1793, Digitalisat auf Google Books, S. 28
  3. Die sächsische Armee von 1810 auf www.napoleon-online.de
  4. Napoleonische Zeit, Sachsen wird Königreich, König Friedrich August I. (1806-1827) auf www.dresden-und-sachsen.de, Dresden & Sachsen, Landeskunde & Reiseführer, Landesgeschichte
  5. Datensatz auf archiv.sachsen.de

[Bearbeiten] Weblinks

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