Chanutin
Chanutin (Ханутин) war ein russischer Minensuch-Spezialist, der als Angehöriger der Roten Armee nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Dresden stationiert war. In dieser Funktion kontrollierte er 1945 die schwer zerstörten Gebäude der Innenstadt auf Minen. Seine Erkenntnisse schrieb und ritzte er an die Außenwände von Zwinger, Residenzschloss und Hofkirche. Noch heute sind die verwittterten kyrillischen Buchstaben zu lesen: "Замок/Музей проверен. Мин нет. Проверял Ханутин." (Schloss/Museum überprüft. Keine Minen. Es prüfte Chanutin.)[1]
Strittig ist, wer genau der sowjetische Minensucher Chanutin war: Ein 20-jähriger Feldwebel mit Vornamen Iwan oder ein Soldat namens Alexander Chanutin, der bei Kriegsende schon Ende 30 war? Beide waren jüdischer Abstimmung. Der Erstgenannte soll 1945 bei der Einnahme Dresdens noch Unteroffzier (Sergeant) gewesen sein und soll seinen ursprünglich jüdischen Namen Issak Salomonowitsch Chanutin zum Schutz vor Antisemitismus in Iwan Stepanowitsch Chanutin umgewandelt haben.[2][3] Die Person mit der zweiten möglichen Identität von Chanutin soll ebenfalls Jude gewesen sein und seine eigentliche Vornamen Isaak (Rufname) Moiseevich (Vatersname) in „Alexander“ geändert haben.[4]
- Chanutins Markierungen
am Zwinger ggü. Taschenberg
am Schloss, Sophienstraße/Ecke Chiaverigasse
am Hauptportal der Hofkirche
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Günter Saalmann: Nächste Station: Eis mäßig. In: Wir sind dabei. Mein Tagebuch zum Siebenten (Büchlein zum Pioniertreffen 1982). Berlin (Ost) 1982. S. 70.
- ↑ Музей проверен. Мин нет. - Museum geprüft. Keine Minen, Onlinefassung in Russisch auf second-doctor.livejournal.com, abgerufen am 17. Oktober 2015
- ↑ Визитная карточка сапера - Die Visitenkarte des Pioniers, Onlinefassung in Russisch auf www.forumdaily.com, abgerufen am 17. Oktober 2015
- ↑ Artikel über die Identität Chanutins in der „Jüdischen Allgemeine“ vom 16.06.2011; Autorin: Karin Schuld-Vogelsberg
