Bernhard von Kamenz

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Bernhard von Kamenz als Stifter im Kloster Marienstern

Bernhard von Kamenz (* um 1230; † 12. Oktober 1296 in Meißen) war ab 1293 Bischof des Bistums Meißen.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Bernhard entstammte dem alten osterländisch-meißnischen Geschlecht von Vesta. In ihrem Besitz befand sich die Herrschaft Kamenz, die nach dem Tod des Vaters an Bernhard und seine Brüder überging. 1248 gründeten sie zusammen mit ihrer Mutter Mabilia das Kloster St. Marienstern zunächst in Kamenz, später zog es nach Panschwitz-Kuckau. Bernhard machte sich besonders um das Kloster verdient und wird deshalb als dessen Stifter verehrt. Auf seine Initiative wurde hier 1295 ein Hospital gegründet. [1]

Nach einem Theologiestudium in Italien wurde Bernhard 1268 Dekan und 1276 Propst am Hochstift Meißen. Ab 1279 lebte er aber vorrangig in Breslau und diente als Kanzler dem dortigen Herzog Heinrich IV. Weil er den Herzog gegen den Breslauer Bischof unterstützte, geriet er in Konflikt mit der Kurie. Bernhards diplomatischem Geschick verdankte Herzog Heinrich IV., dass er sich 1289 das Herzogtum Krakau aneignen konnte. Nachdem Heinrich 1290 gestorben war, wandte sich Bernhard an den Hof des jungen Königs Wenzel II. von Böhmen, der 1292 Krakau übernahm. Bernhard gewann das Vertrauen des Böhmen, der ihn nach dem Tod von König Rudolf von Habsburg zur deutschen Königswahl nach Frankfurt entsandte. Durch diplomatisches Geschick gelang es Bernhard dort, die Wahl des böhmischen Wunschkandidaten, Adolf von Nassau, zu bewirken.

1293 wurde Bernhard zum Bischof von Meißen gewählt. Er folgte dem ambitionierten Withego I., der vor allem mit dem Bau des Meißner Doms die Finanzreserven des Bistums aufgebraucht hatte. 1294 brach ein Krieg zwischen Adolf von Nassau, dessen Wahl Bernhard im böhmischen Auftrag unterstützt hatte, und dem Meißner Markgrafen Friedrich dem Freidigen aus. In diesem Konflikt versuchte Bernhard, durch geschicktes Lavieren die Interessen des Bistums zu wahren.[2] Gleichzeitig stand er loyal zu den Böhmen, denen er half, von Friedrich Klemme die Herrschaft Dresden (Dresden, Tharandt, Dippoldiswalde, Wilsdruff, Liebethal und Ottendorf) zu erlangen.[3] [4]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Geschichte der Pfarrei Kamenz vom Hochmittelalter bis zur Einführung der Reformation 1565
  2. Schlesinger, Walter, "Bernhard von Kamenz" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 111 f.
  3. LINDAU, Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt, 2. verbesserte Aufl., Dresden 1885 , S. 87, verweist auf die Urkunde bei LÜNIG, Johann Christian: Codex Germaniae Diplomaticus (SLUB, nicht verfügbar), Bd. 1, S. 1046
  4. OELSNER, Norbert: Die Dresdner Burg im Mittelalter, in: Geschichte der Stadt Dresden, Stuttgart 2005, S. 136, verweist auf den Teilabdruck der Urkunde bei BÖNHOFF, Leo: Das hersfeldische Eigen in der Mark Meißen, Neues Archiv für sächsische Geschichte 44 (1923)

[Bearbeiten] Weblinks

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