August Christoph Ernst von Reitzenstein

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Wappen der Adelsfamilie von Reitzenstein vor der Anerkennung des Freiherrentitels im Königreich Sachsen 1866

August Christoph Ernst von Reitzenstein (* 18. August 1738 in Neuenburg; † 27. April 1803)[1] war ein anfangs kurfürstlich-sächsischer und königlich-polnischer Offizier, später kurfürstlicher General, zuletzt im Rang als Generalleutnant.

[Bearbeiten] Familie

August Christoph Ernst von Reitzenstein entstammte der aus dem fränkischen Uradel entstammenden Adelsfamilie von Reitzenstein aus dem alten, bereits 1091 erwähnten Ministerialiengeschlecht Sack. Die gesamte Familie wurde bereits am 12. Februar 1759 durch kaiserliches Dekret in den Freiherrenstand erhoben. Die Anerkennung des Freiherrenstandes im Königreich Sachsen erfolgte aber erst am 12. März 1866. Von Reitzenstein entstammte dem II. Hauptstamm der Familie "von Schönberg" mit dem Stammvater Friedrich III. von Reitzenstein († 1515). Von Reitzenstein entstammte der 3. Linie (Haus Nentschau) mit dem Stifter dieser Linie, Christoph Adam von Reitzenstein auf Hohenberg, Netschau und Tiefendorf (16251667), seinem Urgroßvater. Sein Großvater war der hochfürstlich-brandenburgisch-Kulmbachische Geheimen Landrat Georg Friedrich von Reitzenstein (16641740), Deputierter der vogtländischen Ritterschaft und Rittergutsbesitzer auf Nentschau, Isiga, Tiefendorf, Tröda und Hohendorf.

Wappen der Freiherren von Reitzenstein

Christoph Ernst von Reitzenstein war der Sohn des kursächsische und königlich-polnischen Offiziers sowie Rittergutsbesitzer auf Tröda und Hobendorf, Christoph Ernst von Reitzenstein (* 21. Mai 1694; † 2. Januar 1746 in Dresden)[2] und dessen am 14. November 1730 geheirateter Ehefrau Augusta Friederika geb. von Einsiedel (* 17. Februar 1713; † 21. August 1768 in Oelsnitz), Tochter des Innocentius Gottlob von Einsiedel (16861718) und dessen Ehefrau Catherine Elisabeth geb. von Anckelmann (16901764).

Christoph Ernst von Reitzenstein heiratete am 9. April 1765 in Gnandstein Auguste Charlotte Sophie geb. von Einsiedel aus dem Hause Gnandstein (17441813),[3][4][5] Tochter des Herrn auf Gnandstein, Sahlis und Crotenlaide, Johann Abraham von Einsiedel (17101756) und dessen Ehefrau Wilhelmine Friederike Charlotte geb. von Schlieben (17231787). Das Paar hatte sieben Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Christoph Ernst von Reitzenstein schlug wie sein Vater eine militärische Karriere ein und ist erstmals im kurfürstlich-sächsischen Hof- und Staatskalender von 1795 im Rang als "Obrist" verzeichnet.[6] Im Frühsommer 1794 hatte er als Kommandeur das kurfürstliche Karabiniers-Regiment der sächsischen Kavallerie von dem verstorbenen Carl Friedrich Adolph von Ferber († 3. April 1794 in Wallentheim bei Bad Kreuznach)[7][8] übernommen, womit er in dieser Dienststellung zum Oberst befördert wurde. Dieses Kavallerieregiment befehligte er als Kommandeur bis 1800.

1801 übernahm von Reitzenstein das Regiment "Churfürst Cuirassiers".[9] Das damalige Kürassier-Regiment "Kurfürst" und spätere Garde-Reiter-Regiment der sächsischen Armee hatte bereits seit 1735 unter dem damaligen König August dem Starken Gardestatus erhalten, stellte die Wache im königlichen Schloss in Dresden und wurde vor allem für repräsentative Aufgaben eingesetzt. In dieser Dienststellung als "kommandierender Obrister" des Garderegiments wurde er vom sächsischen Kurfürsten Friedrich August der Gerechte zum Generalmajor ernannt. Als solcher ist er im Staatskalender von 1803 verzeichnet.[10] Kurz vor seinem Tod wurde er noch zum Generalleutnant befördert. Mit diesem Dienstgrad durften er und seine Ehefrau den Ehrentitel "Exzellenz" führen. Im Staatskalender von 1805 fehlt von Reitzenstein und ist dort nicht einmal als Pensionär aufgeführt.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. nach einigen Quellen 1803 gestorben, nach anderen - siehe GHdA erst 1806. Da er aber nicht mehr im Staatskalender von 1805 verzeichnet ist, auch nicht als Pensionär, muss davon ausgegangen werden, dass er schon verstorben war.
  2. Datensatz von Christoph Ernst von Reitzenstein auf MyHeritage, Anmeldung erforderlich
  3. Datensatz auf Geni.com
  4. Rittergut Gnandstein, Archivale 20392 im Sächsischen Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig
  5. Datensatz auf compactgen.com
  6. Churfürstlich Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1795, Digitalisat auf Google Books, S. 220
  7. Bayreuther Zeitung 1794, Digitalisat auf Google Books, S. 531
  8. Churfürstlich Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1794, Digitalisat auf Google Books, S. 220
  9. Churfürstlich Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1801, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 231
  10. Churfürstlich Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1803, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 230

[Bearbeiten] Weblinks

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