Alfred von Haupt

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Wappen der Adelsfamilie von Haupt

Rudolf Alfred von Haupt, auch Rudolph Alfred von Haupt (* 5. Januar 1850 in Dresden; † 28. Januar 1916 ebenda)[1] war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt als Stabsoffizier im Rang eines Oberstleutnants.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Alfred von Haupt entstammte der schon im 18. Jahrhundert bestehenden Adelsfamilie von Haupt mit dem Stammvater Heinrich Haupt, hochfürstlich-Württembergisch-Oelßnischer, als auch später Bernstädtisch- und Juliusburgischer Kommunalrat sowie ordentlicher Deputierter in Breslau. Auch dessen Söhne, Georg Heinrich von Haupt sowie Carl Heinrich von Haupt hatten hohe Ratsfunktionen in Breslau inne.[2]

Ein weiteres Mitglied dieser Adelsfamilie war der Rechtsgelehrte und Schriftsteller Markus Theodor von Haupt (17821832), der mit seiner Familie zuletzt in Paris lebte.[3] Dessen Vater Bernhard von Haupt († 1822) war kurmainzischer Hofkammerrat.[4] Ein Zweig dieser Familie kam später auch von Württemberg nach Bayern. Von Haupts Großvater war der königlich-sächsische Hauptmann im leichten Infanterie-Regiment von LeCoq, Rudolph Friedrich Wilhelm von Haupt († Juli 1823 in Dresden).[5]

Von Haupt war der Sohn des Rechtsanwalts und Notars, Eduard Friedrich Wilhelm von Haupt (18151890 in Dresden)[6] und dessen 1847 geheirateter Ehefrau Amalie Juliane Wilhelmine geb. Schramm († 1917 in Dresden), Tochter des Kantors an der Annenschule und Ritterkreuzträgers Karl Traugott Schramm (18021887).[7][8] Von Haupts Eltern wohnten 1850 in der Kleinen Reitbahngasse 2,[9] zuletzt am Bismarckplatz 15. Sein Vater hatte seine Kanzlei in der Ferdinandstraße 4 und arbeitete als Rechtsanwalt am königlichen Landgericht in Dresden.[10] Von Haupts Mutter eröffnete 1892 eine Familienpension und wohnte danach zuerst in der Schnorrstraße 34,[11] ab 1894 in der Reichsstraße 16 [12] und zog 1899 in die Lüttichaustraße 29.[13] 1904 erhielt sie die silberne Carolamedaille für die soziale Wohlfahrtspflege,[14] 1908 zog sie in die Münchner Straße 22.[15] Alfred hatte noch eine Schwester:

Alfred von Haupt war mit Margarethe Caroline von Haupt († 1939 in Dresden)[18] verheiratet. Seine Witwe wohnte ab 1917 bis zu ihrem Tod am Bönischplatz 18.[19]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Alfred von Haupt schlug nach seinem ersten Schulbesuch in Dresden eine militärische Karriere ein. Er trat am 1. April 1865 als Kadett in das Kadettenkorps der sächsischen Armee ein. Am 1. April 1870 erhielt er den Charakter eines Portepee-Fähnrichs mit gleichzeitiger Versetzung in das 7. Infanterie-Regiment Nr. 106 „Prinz Georg“ nach Chemnitz. Dort erhielt er am 7. Oktober 1870 sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Seconde-Lieutenant. Als solcher nahm er als junger Leutnant am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil. 1872 wurde von Haupt im Chemnitzer Infanterieregiment zum Bataillonsadjutanten ernannt. Diese Dienststellung übte er bis 1874 aus. Er ist erstmals 1873 im Chemnitzer Adressbuch verzeichnet, wo er anfangs in der Kasernenstraße 10 wohnte,[20] noch im gleichen Jahr aber in die Zschopauer Straße 20 zog.[21]

Am 23. März 1875 erhielt von Haupt seine Beförderung zum Premier-Lieutenant im Leipziger Infanterieregiment, weiterhin in der Dienststellung als Bataillonsadjutant. Ab 1876 diente er für ein knappes Jahr als Regimentsadjutant. Von 1877 bis 1879 wurde er als Adjutant in das 2. Bataillon des 7. Landwehrregiments Nr. 106 nach Grimma abkommandiert.[22][23] 1879 kehrte er in die Kaserne nach Leipzig-Möckern zurück.[24]

1880 wurde von Haupt zum Platzmajor der Garnison Leipzig ernannt und zog in die dortige Burgstraße 14.[25] Als Platzmajor war von Haupt der Offizier der Leipziger Garnison, der die Bürogeschäfte der Kommandantur der Stadt leitete und auch im Auftrag des Stadtkommandanten den Garnisons- und Wachdienst regelte. Bereits ein Jahr später wurde er in die Kaserne nach Leipzig-Gohlis versetzt und zog in die Augustenstraße 8A.[26]

Am 23. Mai 1882 zum Hauptmann (2. Klasse) befördert, à la suite des 7. Infanterie-Regiments Nr. 106 gestellt, kam von Haupt nach Dresden, wo er wiederum als Platzmajor in der Kommandantur und damit als Adjutant des damaligen Stadtkommandanten von Dresden, Bernhard Oskar von Funcke diente. Die Dresdner Kommandantur befand sich in der Neustadt in der Klostergasse 11.[27] Er wohnte anfangs in der Forststraße 24b.[28] 1885, immer noch als Platzmajor tätig, wurde von Haupt à la suite des 7. Infanterieregiments Nr. 106 gestellt.[29] 1888 versetzte man von Haupt als Kompaniechef der 9. Kompanie in das 2. Grenadierregiment Nr. 101,[30] wo er bis 1893 blieb. Am 22. April 1892 wurde er zum Major befördert, weiterhin im 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 „Kaiser Wilhlem, König von Preußen“ dienend, zu dieser Zeit noch ohne die selbstständige Führung eines Bataillons.

1893 wurde von Haupt zur Garnison nach Zwickau versetzt, wo er zum Kommandeur des 3. Bataillons im 1881 neu aufgestellten 9. königlich-sächsischen Infanterieregiment Nr. 133 ernannt wurde, das im Zuge der Heeresvermehrung im Deutschen Reich aufgestellt wurde. Er wohnte in Zwickau in der dortigen Crimmitschauer Straße 6.[31] Am 24. März 1896, nach über 30 Jahren aktiver Dienstzeit in der sächsischen Armee wurde von Haupt im Rang als Major z.D. (zur Disposition) vom aktiven Dienst entlassen. Gleichzeitig wurde er nach Glauchau versetzt, wo er im Hauptmeldeamt Glauchau Bezirksoffizier des Landwehr-Bezirks Glauchau wurde. 1897 zum Oberstleutnant z.D. befördert, wechselte er im gleichen Jahr wiederum als Bezirksoffizier in den Landwehrbezirk Meißen in das dortige Hauptmeldeamt im Stabsquartier Meißen. Dort wohnte er in der Burgstraße 6.[32]

1899 kehrte von Haupt zurück nach Dresden, diesmal in die Elisenstraße 59 in Johannstadt, wo er bis zu seinem Tod wohnte. In Dresden wurde von Haupt im Landwehr-Bezirkskommando Dresden I (Altstadt) 3. Stabsoffizier.[33] 1905 quittierte von Haupt seine Tätigkeit als Stabsoffizier im Bezirkskommando Dresden.[34] Danach engagierte er sich der Wohlfahrtspflege, wofür er noch mit der Carolamedaille ausgezeichnet wurde. Von Haupt verlebte seinen Lebensabend in Dresden und starb hier 1916. Aufgrund seines Alters nahm er nicht mehr aktiv am Ersten Weltkrieg teil.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry, Anmeldung erforderlich
  2. Johannes Sinapio: Schlesische Curiositäten…, Leipzig und Breslau 1728, Digitalisat auf Google Books, S. 673
  3. Enkelin Marie Guerrier de Haupt, s.a. 2. Artikel
  4. Kurmainzischer Hof- und Staatskalender 1797, S. 108
  5. Nachtrag 3 in Stamm- und Rang-Liste der Königl.-Sächsischen Armee 1823, Digitalisat der SLUB, S. 240
  6. Datensatz auf Ancestry
  7. Datensätze auf Ancestry
  8. Dresdner Adressbuch 1887, SLUB, S. 500
  9. Adressbuch Dresden 1850, SLUB, S. 221
  10. Adressbuch Dresden 1890, SLUB, S. 236
  11. Adressbuch Dresden 1893, SLUB, S. 274
  12. Adressbuch Dresden 1895, SLUB, S. 306
  13. Adressbuch Dresden 1900, SLUB, S. 319
  14. Adressbuch Dresden 1905, SLUB, S. 418
  15. Adressbuch Dresden 1909, SLUB, S. 415
  16. Datensatz auf Ancestry
  17. Adressbuch Dresden 1920, SLUB, S. 333
  18. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1939, SLUB, S. 407
  19. Adressbuch Dresden 1917, SLUB, S. 336
  20. Adressbuch Chemnitz 1873, S. 151, SLUB
  21. Adressbuch Chemnitz 1874, S. 161, SLUB
  22. Adressbuch Leipzig 1878, SLUB, S. 178
  23. Adressbuch Leipzig 1879, SLUB, S. 179
  24. Adressbuch Leipzig 1880, SLUB, S. 185
  25. Adressbuch Leipzig 1881, SLUB, S. 179
  26. Adressbuch Leipzig 1882, SLUB, S. 199
  27. Adressbuch Dresden 1883, SLUB, S. 939
  28. Adressbuch Dresden 1883, SLUB, S. 164
  29. Adressbuch Dresden 1886, SLUB, S. 196
  30. Adressbuch Dresden 1889, SLUB, S. 223
  31. Adressbuch Zwickau 1895, SLUB, S. 269
  32. Adressbuch Meißen 1898/99, S. 88, SLUB
  33. Adressbuch Dresden 1900, SLUB, S. 319
  34. Letztmalig als solcher im Adressbuch Dresden 1905, SLUB, S. 418
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